COBURG. Ende letzten Jahres spielte ein vermeintlicher US-Soldat mit den Gefühlen einer 46-Jährigen und erschlich sich dabei mehrere zehntausend Euro. Die Kriminalpolizei Coburg hat die Ermittlungen aufgenommen.
Besonders dreist und für die Opfer mit hohem emotionalem Stress verbunden ist das Love-Scamming. Auf Dating-Plattformen oder in sozialen Netzwerken erstellen die Betrüger ein gefälschtes Profil, kontaktieren darüber ihre Opfer und bauen über eine gewisse Zeit Vertrauen zu ihnen auf – immer mit dem Ziel, den Opfern das Geld aus der Tasche zu ziehen.
So ging es auch der 46-jährigen Coburgerin. Im November 2021 erhielt sie von einem Unbekannten eine Freundschaftsanfrage über ein soziales Netzwerk. Kurze Zeit später schrieb er die Frau an und gab sich als US-Soldat im Auslandseinsatz aus. Über mehrere Wochen baute der Betrüger Vertrauen zu seinem Opfer auf, bis er die Coburgerin im Dezember dazu brachte, ihm aus verschiedenen Anlässen Geld zu überweisen. Zunächst überwies sie einen geringen vierstelligen Betrag. Um aber das weitere Leben zusammen mit der 46-Jährigen verbringen zu können, müsse er aus dem Militärdienst ausscheiden, wofür er Geld für die „Ablöse“ benötige - diesmal eine niedrige fünfstellige Summe. Auch diesen geforderten Geldbetrag überwies die Coburgerin auf ein Konto in Deutschland. Als der vermeintliche US-Soldat einen weiteren Betrag forderte, wurde die Frau stutzig und bemerkte, dass sie auf einen Betrüger hereingefallen war. Daraufhin wandte sie sich an die Polizei und erstattete Anzeige.
Die oberfränkische Polizei gibt folgende Tipps:
- Brechen Sie sofort jeglichen Kontakt ab, reagieren Sie nicht mehr auf Anrufe oder Nachrichten.
- Sichern Sie Ihre E-Mails und Chat-Texte als Beweis.
- Überweisen Sie Personen, die Sie nie persönlich kennengelernt haben, kein Geld.
- Erstatten Sie zeitnah Strafanzeige bei der Polizei.