21.12.2022, Polizeipräsidium Unterfranken

UNTERFRANKEN. Die unterfränkische Polizei warnt vor einer Betrugsmasche im Internet, mit der ein Ehepaar aus dem Landkreis Würzburg beinahe um 90.000 Euro gebracht worden wäre. Nur durch die rechtzeitige Verständigung der Bank blieb den Geschädigten ein finanzieller Schaden erspart. Die Kriminalpolizei Würzburg hat die Ermittlungen in dem Fall übernommen.

Wie funktioniert die Masche generell?
Die Täter versenden fingierte SMS oder E-Mails, so genannte Phishing-Mails, oder treten in sozialen Netzwerken als vertrauenswürdige Person auf. Sie wollen Empfänger dazu veranlassen, persönliche Daten wie Zugangsdaten, Passwörter, Transaktionsnummern usw. preiszugeben. Internetbetrüger ködern ihre Opfer mit fingierten Nachrichten und führen sie in der Regel über einen Link auf professionell gestaltete Internetseiten. Dort sollen sie ihre Zugangsdaten eingeben.

Mit den abgefischten persönlichen Daten können Betrüger Missbrauch betreiben und mit der vorgegaukelten Identität im Namen des Geschädigten online nahezu alle Geschäfte abwickeln (Geld überweisen, Dispokredit ausschöpfen, Online-Einkäufe tätigen etc.).

Im vorliegenden Fall 90.000 Euro von Bankkonto abgebucht
Erst in der vergangenen Woche wurde bei der Kriminalpolizei Würzburg ein Fall zur Anzeige gebracht, bei dem ein Ehepaar durch den Klick auf einen Link in einer Phishing-Mail auf eine betrügerische Internetseite weitergeleitet worden war. Dort wurden die Geschädigten durch Täuschung dazu veranlasst, sensible Daten preiszugeben, anhand derer die Täter insgesamt rund 90.000 Euro vom Bankkonto der Eheleute ins europäische Ausland überweisen konnten.

Nachdem sie die Abbuchungen von ihrem Konto bemerkt hatten, handelten sie jedoch goldrichtig und informierten neben der Polizei auch sofort ihre Bank, die die Abbuchungen gerade noch rechtzeitig stoppen und das Geld zurückholen konnte.

Tipps der unterfränkischen Polizei zum Schutz vor Phishing-Mails:

  • Vergewissern Sie sich, mit wem Sie es zu tun haben. Überprüfen Sie die Adressleiste in Ihrem Browser. Bei geringsten Abweichungen sollten Sie stutzig werden. Tragen Sie ständig benötigte Internet-Adressen in die Favoritenliste Ihres Browsers.
  • Klicken Sie niemals auf den angegebenen Link in der übersandten E-Mail oder SMS. Versuchen Sie stattdessen, die in der E-Mail angegebenen Seiten über die Startseite Ihrer Bank zu erreichen (ohne diese in die Adresszeile einzutippen).
  • Kreditinstitute fordern grundsätzlich keine vertraulichen Daten per E-Mail oder per Telefon oder per Post von Ihnen an. Wenn Sie sich unsicher sind, halten Sie in jedem Fall Rücksprache mit Ihrer Bank.
  • Übermitteln Sie keine persönlichen oder vertraulichen Daten (bspw. Passwörter oder Transaktionsnummern) per E-Mail.
  • Folgen Sie Aufforderungen in E-Mails, Programme herunterzuladen, nur dann, wenn Sie die entsprechende Datei auch auf der Internet-Seite des Unternehmens finden (Starten Sie keinen Download über den direkten Link). Öffnen Sie insbesondere keine angehängten Dateien. Nutzen Sie Antivirenprogramme und Firewalls.
  • Geben Sie persönliche Daten nur bei gewohntem Ablauf innerhalb der Online-Banking-Anwendung Ihres Kreditinstituts an. Sollte Ihnen etwas merkwürdig vorkommen, beenden Sie die Verbindung und kontaktieren Sie Ihre Bank.
  • Beenden Sie die Online-Sitzung bei Ihrer Bank, indem Sie sich abmelden. Schließen Sie nicht lediglich das Browserfenster und wechseln Sie vor Ihrer Abmeldung nicht auf eine andere Internetseite.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Kontostand sowie Ihre Kontobewegungen. So können Sie schnell reagieren, falls ungewollte Aktionen stattgefunden haben.
  • PIN und TANs sollten Sie nur dann eingeben, wenn eine gesicherte Verbindung mit Ihrem Browser hergestellt ist. Eine Sichere Verbindung erkennen Sie an dem https:// in der Adresszeile: Im Browserfenster erscheint ein kleines Icon, z. B. in Form eines Vorhängeschlosses, das den jeweiligen Sicherheitsstatus symbolisiert ("geschlossen" bzw. "geöffnet").
  • Nutzen Sie nur die offizielle Zugangssoftware Ihrer Bank.