26.06.2024, Polizeipräsidium Schwaben Süd/West
Gemeinsame Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West und der Stadt Memmingen

MEMMINGEN. Im Mai 2024 fand im Rathaus der Stadt Memmingen das jährliche Sicherheitsgespräch zwischen Polizei und Vertretern der Stadt Memmingen statt. Unter Leitung von Oberbürgermeister Jan Rothenbacher und Polizeipräsidentin Dr. Claudia Strößner wurde die Sicherheitslage in der Stadt Memmingen erörtert.

Neben den Behördenleitungen nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter der Schutz-, Autobahn- und Kriminalpolizei aus Memmingen sowie die zuständigen Referats- und Abteilungsleitungen der Stadt Memmingen teil. Erstmalig nahmen auch Beamte der Bundespolizeiinspektion aus Kempten teil, da die Sicherheitslage rund um den Bahnhof Memmingen erörtert wurde.

Die Sicherheitsgespräche bilden die regelmäßige Grundlage der örtlichen Sicherheitsbehörden, um sich gemeinsam ein Bild über die Kriminalitätsentwicklung zu machen, aktuelle Problemstellungen zu erörtern und mögliche gemeinsame Strategien zu entwickeln.

Polizeipräsidentin Frau Dr. Strößner erläuterte die allgemeine Sicherheitslage und ging hierbei auf die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik ein.

Die Anzahl der gesamten Straftaten im Stadtgebiet von Memmingen ist um 33 Fälle auf 2.637 Taten (bereinigt: 2.481) gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von 1,2 %. Bereinigt bedeutet, dass Tatbestände, die ausschließlich durch Ausländer begangen werden können, herausgerechnet werden. Ausländerrechtliche Verstöße sind Straftaten nach dem Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz, zum Beispiel die illegale Einreise.

Durch den Rückgang der Straftaten sank auch die Häufigkeitszahl leicht von 5.970 auf jetzt 5.750 im Jahr 2023. Die Häufigkeitszahl beschreibt das Verhältnis der bekannt gewordenen Straftaten pro hunderttausend Einwohnern.

Die Aufklärungsquote konnte leicht gesteigert werden und liegt nunmehr bei 72,7 % gegenüber 70,4 % des Vorjahres. Damit befindet man sich deutlich über dem gesamtbayerischen Niveau von 68,7 %. Dies spiegelt die akribische Ermittlungsarbeit der Sicherheitsbehörden, aber auch die wertvollen Hinweise aus der Bevölkerung wider, die immer wieder zur Aufklärung von Straftaten beitragen.

Im Bereich des Straßenverkehrs gab es zwar eine Zunahme der Verkehrsunfälle um 191 auf 1,770 (Vorjahr: 1.579) und eine Steigerung der dabei verletzten Personen auf 329 (Vorjahr: 323). Erfreulicherweise kam im Jahr 2023 dabei – im Gegensatz zum Vorjahr, als drei Personen tödliche Verletzungen erlitten – keine Person zu Tode.

Neben der Zunahme des Verkehrs nach Ende der Coronapandemie sind auch viele Pedelec-Fahrerinnen und -Fahrer in Verkehrsunfälle verwickelt und für die Entwicklung der Unfallzahlen mit verantwortlich.

Sorge bereitet der Polizeipräsidentin, dass viele schwere Verletzungen vor allem bei Unfällen mit Pedelec, vermeidbar wären, wenn die Fahrerinnen und Fahrer einen Helm tragen würden

Zum Themenschwerpunkt „Sicherheitslage Bahnhof Memmingen“ erläuterte die Polizeipräsidentin, dass die Einsatzzahlen rund um den Bahnhof in den letzten Jahren ansteigen. Allerdings hat die Zahl der Reisenden am Bahnhof Memmingen auch zugenommen. Die Mehrzahl der festgestellten Straftaten am Bahnhof sind dem Bereich der Betäubungsmittelkriminalität zuzuordnen. Zudem werden häufig ausländerrechtliche Verstöße festgestellt.  Im Einvernehmen mit der Bundespolizei bleibt festzuhalten, dass durch Kontrollmaßnahmen und Präsenz vor Ort das Sicherheitsgefühl in diesem Bereich weiterhin auf einem hohen Niveau bleib soll.

Ein weiteres Thema im Sicherheitsgespräch war die Umsetzung des inzwischen in Kraft getretenen Konsumcannabisgesetzes. In vielen Bereichen ist eine enge Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden gefragt und erforderlich. Zwischenzeitlich fanden hier Fachgespräche zum weiteren gemeinsamen Vorgehen statt. Seitens der Sicherheitsbehörden wird man eine klare Linie verfolgen und konsequent festgestellte Verstöße verfolgen.

Oberbürgermeister Jan Rothenbacher sowie die anwesenden Bürgermeister Margareta Böckh und Dr. Hans-Martin Steiger bedankten sich zum Abschluss des Sicherheitsgespräches für den offenen Austausch und betonten die sehr gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt Memmingen und der Polizei. (PP Schwaben Süd/West)

 

Medienkontakt:
Pressestelle beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West, D-87439 Kempten (Allgäu), Rufnummer (+49) 0831 9909-0 (-1012/ -1013).