HERRSCHING A. AMMERSEE; LKR. STARNBERG; Wie berichtet, wurde am vergangenen Freitag (12.07.2024), ein 74-Jähriger in seinem Haus in Herrsching von einem unbekannten und bis dato flüchtigen Täter mit einem Messer angegriffen und tödlich verletzt. Im Rahmen umfangreicher Ermittlungen der EG Mühlfeld bei der Kriminalpolizeiinspektion Fürstenfeldbruck erhärtete sich der Tatverdacht gegen einen 22-jährigen serbischen Staatsbürger. Ausschlaggebend hierfür waren Hinweise aus der Bevölkerung im Rahmen der Öffentlichkeitsfahndung. Der Mann konnte im Laufe des gestrigen Tages in Frankreich festgenommen werden.
Der Ermittlungsgruppe (EG) Mühlfeld gelang es im Anschluss an den öffentlichen Fahndungsaufruf schnell, die Personalien des Tatverdächtigen zu ermitteln, behördlich zu verifizieren und an die Zielfahnder des Bayerischen Landeskriminalamtes (BLKA) zu übermitteln.
In enger Abstimmung mit der sachleitenden Staatsanwaltschaft München II und beteiligten ausländischen Polizeibehörden gelang es dieser speziellen Organisationseinheit, die Spur des Mannes aufzunehmen. Der Fluchtweg des Tatverdächtigen konnte von Herrsching über München, Innsbruck und Zürich nach Frankreich nachvollzogen werden.
Letztlich konnte sein Aufenthaltsort in einem Appartement nordöstlich von Paris lokalisiert werden, wo auch die Festnahme des Mannes durch französische Spezialeinheiten am Donnerstag erfolgte. Hierbei koordinierte das Bundeskriminalamt (BKA) die Zusammenarbeit mit den französischen Polizeibehörden.
Der Tatverdächtige war zu diesem Zeitpunkt alleine in dem Appartement und leistete keinen Widerstand. Er wird am Freitag einem französischen Ermittlungsrichter vorgeführt.
Dem engen Zusammenwirken aller beteiligten Ermittlungsbehörden ist es zu verdanken, dass der flüchtige Tatverdächtige schnell identifiziert und zeitnah festgenommen werden konnte.
Die Ermittlungsgruppe Mühlfeld unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft München II wirkte frühzeitig mit anderen inländischen Polizeibehörden zusammen, darunter vor allem das BLKA und das BKA. Im weiteren Verlauf bezogen die Ermittler Zielfahndungsdienststellen in Serbien, Österreich, der Schweiz und Frankreich mit ein. Hierbei übernahm die zentrale Zielfahndungskoordinierungsstelle des BKA entscheidende Koordinierungsfunktionen zwischen den genannten Ländern. Maßgeblich für diesen Fahndungserfolg war die hier gezeigte enge Vernetzung europäischer Ermittlungsbehörden gemeinsam mit EUROPOL.
Der Fürstenfeldbrucker Kripo-Chef Manfred Frei lobte auch die große Beteiligung der Bevölkerung an der Aufklärung des Verbrechens. „Die wertvollen Hinweise nach der öffentlichen Fahndung haben dazu geführt, dass wir den Tatverdächtigen schnell identifizieren konnten“, so Manfred Frei. „Dies war ein Grundstein für die schnelle Festnahme des Mannes im Ausland.“