04.09.2024, Polizeipräsidium Niederbayern

GRAFENAU. Nachdem am Montag (02.09.2024) eine Frau aus dem Stadtgebiet einen sogenannten Schockanruf erhielt und diesen als solchen auch erkannte, konnten gestern (03.09.2024) bei einer fingierten Übergabe zwei Abholer festgenommen werden. Nach richterlicher Vorführung wurden diese heute (04.09.2024) inhaftiert.

Eine angebliche Polizeibeamtin rief am Montag gegen 16.45 Uhr bei der 71-Jährigen an und gab an, dass eine Einbrecherbande in der Umgebung unterwegs sei und deshalb ihr Bargeld und Wertsachen geschützt werden müssten. Dazu würde die Polizei alles abholen und verwahren, bis die Bande verhaftet worden sei. Die 71-Jährige wurde bis circa 18.15 Uhr am Telefon gehalten, sollte ihr Bargeld zählen und alle Wertsachen zusammensuchen. Je mehr sie übergeben würde, desto länger würden die Einbrecher im Gefängnis bleiben müssen. Sie wurde dabei auch immer wieder unter Druck gesetzt.

Die Frau sollte ihr Geld und ihre Wertsachen zunächst im Haus versteckt deponieren, am Folgetag würde sich die „Polizei“ erneut melden. Noch in der Nacht am Montag erreichte die Dame ein weiterer betrügerischer Anruf, bevor in einem dritten Telefonat am Folgetag (03.09.2024) für 16.40 Uhr eine Abholung im Stadtgebiet vereinbart wurde.

Die 71-Jährige erkannte den Betrugsversuch bereits sehr früh am Montag und informierte die Polizei. Daher konnten Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Grafenau im Rahmen einer fingierten Übergabe gegen 17.00 Uhr zwei Abholer aus Baden-Württemberg im Alter von 19 und 20 Jahren festnehmen.

Haftbefehle gegen die beiden Abholer erlassen

Die Ermittlungen zum Betrugsversuch wurden von der Staatsanwaltschaft Passau zusammen mit der Kriminalpolizeiinspektion Niederbayern übernommen. Nach vorläufiger Festnahme am 03.09.2024 wurden die beiden jungen Männer heute (04.09.2024) dem zuständigen Amtsgericht Passau vorgeführt. Dieses erließ die von der Staatsanwaltschaft Passau beantragten Haftbefehle wegen des Verdachtes des gewerblichen Bandendiebstahls. Die beiden Beschuldigten wurden in Justizvollzugsanstalten eingeliefert.


Veröffentlicht: 04.09.2024, 15.40 Uhr