18.10.2024, Polizeipräsidium Mittelfranken

FÜRTH. (1082) Am Donnerstag (17.10.2024) kam es in Mittelfranken zu insgesamt drei vollendeten Callcenter-Betrügen. Die Nürnberger Kriminalpolizei warnt erneut die Bevölkerung vor dieser Betrugsmasche mit hohem Vermögensschaden


Am Vormittag riefen in der Fürther Südstadt im Bereich der Herrnstraße Betrüger bei einer Seniorin an, gaben sich als Polizeibeamte aus und täuschten einen Unglücksfall eines nahen Angehörigen vor. 

Das geforderte Geld sollte als Kaution zur Freilassung der Tochter der Geschädigten dienen, welche zuvor angeblich einen schweren Verkehrsunfall verursacht haben soll. Durch geschickte Gesprächsführung wurde die Dame dazu gebracht, Wertgegenstände in sechsstelliger Höhe an einen unbekannten Geldabholer zu übergeben.

Der Geldabholer kann wie folgt beschrieben werden: männlich, ca. 170 cm, ca. 25 Jahre, schlank, trug eine beige Winterjacke aus Stoff


Zu einem ähnlich gelagerten Fall ist es in Roßtal (Lkrs. Fürth) gekommen. Hier wurden am Donnerstagabend im Bereich des S-Bahnhofs „Roßtal-Wegbrücke“ 28.000 Euro Bargeld an eine weibliche Abholerin übergeben.

Die Geldabholerin kann wie folgt beschrieben werden: weiblich, ca. 160cm, dick, hellblonde Haare


Ein dritter Fall ereignete sich in Weißenburg (Lkrs. Weißenburg-Gunzenhausen). Am Donnerstagabend kam es hier zu einer Übergabe von 12.000 Euro Bargeld im Bereich des Amtsgerichtes in Weißenburg. 


Die Ermittlungen hierzu führt das zuständige Fachkommissariat der Kriminalpolizei Nürnberg.

Zeugen, welche verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten sich unter der Telefonnummer 0911 2112 – 3333 zu melden.


Am gestrigen Donnerstag kam es zu weiteren 18 gemeldeten Versuchen, bei denen die Betroffenen den Betrug erkannten.

Die Kriminalpolizei warnt deshalb erneut eindringlich vor diesen Betrugsmaschen und bittet darum, älteren Angehörigen oder Nachbarn über folgende Warnhinweise aufzuklären:

  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen, sondern legen Sie sofort auf.
  • Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder über Ihre Vermögensverhältnisse ausfragen.
  • Die Polizei wird niemals telefonisch die Herausgabe von Bargeld oder Wertgegenständen fordern.
  • Gehen Sie nicht auf Telefonate ein, die Sie ungewollt erhalten.
  • Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
  • Wenn Sie der Anrufer auffordert, die 110 zu wählen, um die Richtigkeit des Anrufers zu verifizieren, dann beenden Sie das Gespräch, legen den Hörer auf und rufen dann eigenständig bei der Polizei an.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Schmuck an unbekannte Personen.
  • Nutzen Sie die Möglichkeiten Ihrer Telefonanlage oder Ihres Telefonanbieters zum Sperren unliebsamer Anrufe (z.B. Verhinderung von Telefonaten aus dem Ausland).
  • Wenn Ihre Telefonnummer nicht in öffentlichen Verzeichnissen stehen soll (z.B. dem Telefonbuch), dann lassen Sie die Nummer dort löschen.
  • Sprechen Sie mit älteren Menschen in ihrem Bekanntenkreis / Nachbarschaft über dieses Phänomen.

Melden Sie verdächtige Anrufe umgehend der Polizei. Scheuen Sie sich nicht davor, den Polizeinotruf unter der 110 zu wählen, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt.

Erstellt durch: Maximilian Semlinger / bl