PP SCHWABEN SÜD/WEST. Die dunkle Jahreszeit steht bevor und damit auch ein erhöhtes Risiko für Einbruchsdiebstähle. Die Polizei führt länderübergreifende Schwerpunktkontrollen zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität durch. Um sich zu schützen und Tipps für ein sicheres Zuhause zu erhalten, können Bürgerinnen und Bürger Termine mit den kriminalpolizeilichen Fachberatern vereinbaren.
Wohnungseinbruchsdiebstahl | Die Tat und ihre Folgen
Einbrecher bevorzugen die Dämmerung und die Abendzeit. Daher sind die Täter, alleine oder oftmals auch in überregional organisierten Banden, bevorzugt in der dunklen Jahreszeit unterwegs, in der sie meistens gezielt in Häuser oder Wohnungen einbrechen. Überwiegend gehen die Einbrecher Mehrfamilienhäuser oder freistehende Einfamilienhäuser in Ortsrandlage an.
Dieses Jahr erbeuteten die Täter bei Einbruchsdiebstählen im Polizeipräsidium Schwaben Süd/West bis dato rund 400.000 Euro. Der Sachschaden beläuft sich bislang auf ungefähr 70.000 Euro.
Vergleicht man die Zeiträume von Januar bis September des Vorjahres mit dem laufenden Jahr 2024, lässt sich eine positive Entwicklung im Polizeipräsidium erkennen. Im Gegensatz zu etwa 160 angezeigten Fällen im genannten Zeitraum des Jahres 2023 haben sich dieses Jahr rund 130 Einbruchsdiebstähle bis einschließlich September ereignet, was einen Rückgang von über 15 Prozent bedeutet.
Die Polizeipräsidentin Frau Dr. Strößner betont:
„Dass sich dieses Jahr im Polizeipräsidium ein Rückgang der Einbruchszahlen abzeichnet, ist sehr erfreulich. Wir wollen auch weiterhin unseren Teil dazu beitragen, solche Taten zu verhindern und bereits begangene Delikte aufklären. Jeder Einbruchsdiebstahl ist einer zu viel und stellt für die Betroffenen einen gravierenden Eingriff in die Privatsphäre und das persönliche Sicherheitsgefühl dar.“
Der finanzielle Schaden, den die Geschädigten erleiden, ist nicht immer hoch. Ein Einbruch in die eigenen vier Wände bedeutet jedoch meist eine große Verunsicherung – nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für direkte Nachbarn oder Anwohner derselben Wohngegend. Diese Verunsicherung kann psychisch sehr belastend sein und wiegt in den meisten Fällen schwerer als der entstandene Vermögens- oder Sachschaden. Um gegen die Täter vorzugehen, gibt es verschiedene Ansätze.
Kontrollaktionen
Auch in diesem Jahr finden wieder länderübergreifende Schwerpunktfahndungs- und Kontrollaktionen statt, die den Kampf gegen die Wohnungseinbruchskriminalität forcieren. Es handelt sich dabei um ganzheitliche Großkontrollen vor allem im Bereich des grenz- und länderüberschreitendenden Personenverkehrs und damit primär auf überregionalen Verkehrswegen.
Unter anderem führen die Grenzpolizeiinspektion Lindau und die Polizeiinspektion Neu-Ulm am 06.11.2024 jeweils eine Großkontrolle durch, an der zudem Polizeikräfte aus Baden-Württemberg beteiligt sein werden. Interessierte Medienvertretende sind herzlich eingeladen, die Kontrollen zu begleiten und können sich dafür unter 0831 9909-1012 oder -1013 bis zum 04.11.2024, 12 Uhr, bei der Pressestelle anmelden.
Kriminalprävention
Zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchsdiebstahls spielt zudem die Kriminalprävention eine große Rolle. So können Bürgerinnen und Bürger durch richtiges Verhalten und effiziente Sicherungstechnik der Wohnung oder des Hauses verhindern, dass Einbrecher erfolgreich sind.
Viele Wohnungseinbruchsdiebstähle scheitern an den Sicherungstechniken. Eine Auswertung des Bayerischen Landeskriminalamtes ergab, dass 2023 in Bayern fast 1.500 Einbrüche durch mechanische und elektronische Sicherungstechnik verhindert werden konnten. Es geht dabei zum Beispiel um abschließbare Fensterverriegelungen und spezielle Türsicherungen.
Die kriminalpolizeilichen Beratungsstellen der Kriminalpolizeiinspektionen in Kempten, Memmingen und Neu-Ulm informieren hierzu kostenfrei über effektiven Einbruchschutz. Auf Wunsch kommen die Fachberater auch nach Hause oder in das Unternehmen, um individuelle Hilfestellungen zu geben.
Um unser Angebot in Anspruch zu nehmen, setzen Sie sich bitte mit der jeweils für Sie zuständigen Kriminalpolizeiinspektion in Verbindung.
Machen Sie es Einbrechern so schwer wie möglich!
Um einen Einbruch in die eigenen vier Wände zu verhindern, gibt es mehrere Verhaltenstipps.
Die Polizeipräsidentin Frau Dr. Strößner:
„Was banal erscheinen mag, aber besonders wichtig und effektiv ist: Versperren Sie konsequent bei jedem Verlassen des Hauses Ihre Wohnungstüre oder Ihre Haustüre und verschließen Sie Ihre Fenster. Gekippte Fenster oder unverschlossene Wohnungstüren sind sowohl für geübte als auch ungeübte Eindringlinge leicht zu überwindende Hindernisse. Lassen Sie den Einbrechern keine Chance.“
Was die Polizei außerdem rät:
- Verstecken Sie Ihren Schlüssel auf keinen Fall draußen, wo auch ein Einbrecher ihn finden könnte. Wenden Sie sich mit einem Ersatzschlüssel lieber an Verwandte, Bekannte oder Nachbarn.
- Hinterlassen Sie auf Ihrem Anrufbeantworter oder auf Social Media keine Notiz über Ihre Abwesenheit, zum Beispiel während eines Urlaubs. Lassen Sie in der Zeit Ihren Briefkasten von Verwandten leeren.
- Sollten Sie etwas Verdächtiges auf Ihrem oder dem Nachbargrundstück wahrnehmen, zögern Sie nicht und wählen Sie den Notruf 110.
- Wenn Sie zu Hause sind und Einbrecher in Ihre Wohnung eindringen, verlassen Sie umgehend das Haus und wählen Sie den Notruf 110.
- Sollten Sie nach Hause kommen und einen Einbruch feststellen, betreten Sie das Haus nicht und warten Sie auf die Polizei, die Sie über den Notruf 110 verständigen.
Medienkontakt:
Pressestelle beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West, D-87439 Kempten (Allgäu), Rufnummer (+49) 0831 9909-0 (-1012/ -1013).