15.11.2024, Polizeipräsidium Niederbayern

NIEDERBAYERN. In letzter Zeit werden in der Region immer wieder Fälle von betrügerischen Anrufen von vermeintlichen Bankmitarbeitern gemeldet. Unter einem Vorwand, z. B. Unstimmigkeiten auf dem Konto, versuchen die Betrüger, sich Zugang auf die Kontodaten zu verschaffen. Das Polizeipräsidium Niederbayern warnt davor, auf derartige Anrufe zu reagieren und keine persönlichen Daten oder Bankdaten am Telefon preiszugeben.

In Vilshofen erhielt eine Frau erst kürzlich einen Anruf eines angeblichen Bankmitarbeiters. Die Frau sollte demnach ihren Zugang zum Online-Banking aktualisieren und sich mit dem sog. Push-TAN-Verfahren verifizieren. Nachdem sie der Aufforderung nachkam, wurden nach und nach mehrere Geldbeträge von ihrem Konto unbefugt überwiesen.

Anfang November erhielt eine Bankkundin aus Vilsbiburg einen Anruf eines vermeintlichen Mitarbeiters ihrer kontoführenden Bank. Am Telefon wurde ihr sogar die tatsächliche Rufnummer ihrer Bank angezeigt. Der Anrufer erkundigte sich, ob die Frau eine Überweisung von mehreren tausend Euro ins Ausland veranlasst habe, zudem käme es immer wieder zu verdächtigen Abbuchungsversuchen von ihrem Konto. Um diese künftig zu unterbinden, müsste der falsche Bankmitarbeiter Zugriff auf das Konto der Frau haben. Nachdem die Frau den Zugriff durch mehrere Bestätigungen in der TAN-App gewährte, kam es zu einer Überweisung von mehreren tausend Euro sowie zu verschiedenen Belastungen der Kreditkarte. Die Bank konnte die Abbuchungen noch rechtzeitig rückgängig machen.

Ähnlich erging es vergangener Woche einer Frau aus Ergoldsbach. Auf Anweisung des Anrufers änderte die Frau ihre Einstellung auf ihrem Mobiltelefon und gab anschließend mit dem sog. Push-TAN-Verfahren mehrere Buchungsvorgänge frei. Insgesamt erlangten die Betrüger so über 10.000 Euro.

Über 4.000 Euro haben Telefonbetrüger vom Konto einer Frau aus Langquaid diese Woche abgebucht. Nachdem sie zuvor von einem angeblichen Bankmitarbeiter darüber informiert wurde, dass ihr Konto gesperrt sei, gab sie die Zugangsdaten und die TAN am Telefon preis, um das vermeintlich gesperrte Konto wieder freizuschalten.


Tipps Ihrer Polizei gegen falsche Bankmitarbeiter

  • Die angezeigte Telefonnummer könnte manipuliert sein. Beenden Sie deshalb das Gespräch und rufen Sie lieber selbst bei Ihrer Bank zurück. Verwenden Sie dafür aber nicht die Rückruftaste!
  • Überweisen Sie kein Geld auf ein fremdes Konto.
  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Prüfen Sie die Angaben durch direkte Kontaktaufnahme mit Ihrer Bank
  • Geben Sie niemals TAN-Nummern, PIN, Kreditkartennummer oder ähnliches weiter. Ein richtiger Bankmitarbeiter wird niemals danach fragen.
  • Erteilen Sie niemals Freigaben über die TAN-App Ihrer Bank. Ein richtiger Bankmitarbeiter wird Sie niemals dazu auffordern.
  • Übergeben Sie auf keinen Fall Bargeld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.
  • Bei Zweifeln rufen Sie die Polizei über den Notruf 110.

Veröffentlicht: 15.11.2024, 10.50 Uhr