22.10.2019, PP München
Präventionskampagne zu den Kriminalitätsformen „Falsche Polizeibeamte“ und „Falsche Handwerker“
Im laufenden Kalenderjahr sind im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München insgesamt über 200 Fälle zur Anzeige gebracht worden, die dem Kriminalitätsphänomen „Falsche Polizeibeamte“ und „Falsche Handwerker“ zuzuordnen sind. Der Gesamtschaden ist auf über eine halbe Millionen Euro zu beziffern. Bei beiden Erscheinungsformen handelt es sich deliktisch um einen „Trickbetrug“. Die Täter bringen dabei oftmals ältere Menschen teilweise um ihr gesamtes Hab und Gut.
In einem weiteren Schritt werden die Geschädigten aufgefordert, ihr gesamtes Vermögen von den Konten abzuheben, da bei dem zuvor genannten Geldinstitut ein Mittäter eines festgenommenen Einbrechers beschäftigt sei. Um das eigene Vermögen zu schützen, empfehlen die Täter, das Geld über Zahlungsdienstleister ins Ausland zu transferieren. In einigen Fällen wird auch eine persönliche Abholung vorgeschlagen, um das Geld so „in Sicherheit“ zu bringen.
Wir empfehlen daher:
- Seien Sie misstrauisch - gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit!
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht durch angeblich dringende Ermittlungen zu einem Einbruch in der Nähe!
- Die „echte“ Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen!
- Rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück, sondern fragen Sie beim Notruf 110 nach!
- Verständigen Sie bei verdächtigen Feststellungen umgehend den polizeilichen Notruf 110!
Die zumeist männlichen Täter behaupten, sie wären von der Hausverwaltung beauftragt, um z.B. unaufschiebbare Überprüfungen an der Wasserinstallation vornehmen zu müssen. Hierbei geht der falsche Handwerker sehr aufdringlich vor.
Wenn er Zutritt zur Wohnung bekommt, sorgt er meist dafür, dass die Wohnungstür einen Spalt offen bleibt. Während der Täter das ahnungslose Opfer ablenkt (es z.B. in die Küche oder im Badezimmer bittet, das Wasser abwechselnd heiß und kalt aufzudrehen), schleicht sich ein weiterer Täter in die Wohnung und durchsucht diese nach Bargeld und Wertgegenständen. Anschließend verlassen die Täter die Wohnung und flüchten.
Wir empfehlen daher:
- Lassen Sie niemals Unbekannte in Ihre Wohnung!
- Nutzen Sie Sicherheitsvorkehrungen wie Türspion, Gegensprechanlage oder Sperrbügel.
- Überprüfen Sie die Angaben durch telefonische Nachfrage bei der zuständigen Firma bzw. Behörde und teilen Sie dies dem Unbekannten an der Tür mit.
- Verständigen Sie auch hier bei verdächtigen Feststellungen umgehend den polizeilichen Notruf 110!
Videodatei
- Vorsicht falsche Handwerker! ( .mp4 / 30,1 MB )