29.07.2023, Polizeipräsidium Schwaben Nord

Langweid - Am gestrigen Freitag (28.07.2023) tötete ein 64-jähriger Mann drei Personen mit einer Schusswaffe und verletzte zwei Personen schwer. Der 64-Jährige wurde festgenommen. Die Polizei informiert über den aktuellen Sachstand.


Pressemeldung Nr. 1773 vom 29.07.2023, 13.00 Uhr

Die Kräfte der Polizei waren noch bis in die frühen Morgenstunden an den beiden Tatörtlichkeiten in Langweid im Einsatz. Unter anderem führten Spezialisten der Kriminalpolizei die Spurensicherung vor Ort durch. Auch war das Bayerische Landeskriminalamt mit Spezialisten zur Thematik „Waffen“ bereits am Tatort eingebunden. Das Kriseninterventionsteam sowie speziell geschulte Polizistinnen und Polizisten betreuten Zeugen, Anwohner und weitere Beteiligte.

Wie bereits mitgeteilt, kam es gestern Nachmittag in der Schubertstraße zu einem Nachbarschaftsstreit. Gegen 19.15 Uhr soll ein 64-jähriger Tatverdächtiger ein Ehepaar im Treppenhaus bzw. im Flur eines Mehrparteienhauses in der Schubertstraße erschossen haben. Eine 72-jährige Frau wurde offenbar durch deren Wohnungstüre erschossen. Die Todesopfer sowie der Tatverdächtige wohnten alle im besagten Mehrparteienhaus.

Anschließend soll der Mann mit seinem Auto in den Hochvogelstraße gefahren sein. Dort schoss er durch eine Wohnungstüre und verletzte dabei eine 32-Jährige sowie einen 44-jährigen Bewohner. Das Paar wurde anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr bestand nach derzeitigem Stand nicht. Zwischen dem Paar im Hochvogelstraße und den Bewohnern in der Schubertstraße bestand eine Verbindung. Mittlerweile steht fest, dass der 44-Jährige mit einem Todesopfer aus der Schubertstraße verwandt ist.

Der 64-Jährige flüchtete anschließend in seinem Fahrzeug. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorfälle gegen 19.20 Uhr veranlasste die Polizei eine umfangreiche Fahndung nach dem Tatverdächtigen. Gegen 19.45 Uhr nahmen Kräfte der Polizei den 64-Jährige im Ortsteil Foret widerstandslos fest. Die Beamten fanden in seinem Auto zwei Kurzwaffen auf und stellten diese sicher.

Zum 64-Jährigen ist bislang bekannt, dass der Mann offenbar als Sportschütze mehrere unterschiedliche Waffen und auch eine waffenrechtliche Erlaubnis besaß. Einsatzkräfte stellten in der Nacht auch die in der Wohnung des Mannes befindlichen Waffen sicher.

Der Tatverdächtige soll noch heute einem Ermittlungsrichter zur Haftentscheidung vorgeführt werden.

Pressemeldung 1775 vom 29.07.2023 um 19.45 Uhr

Ein Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Augsburg erließ heute Nachmittag (29.07.2023) auf Antrag der Staatsanwaltschaft Augsburg Haftbefehl gegen den 64-Jährigen und setzte diesen in Vollzug. Der 64-Jährige befindet sich nun in einer Justizvollzugsanstalt.

Die Polizei wurde Ende 2018 erstmals über Nachbarschaftsstreitigkeiten in der Schubertstraße informiert. Seitdem wurden der Polizei nur einzelne Vorkommnisse in dem Mehrparteienhaus bekannt. Dabei kam es zu Ermittlungen wegen unterschiedlicher Vorfälle, wie beispielsweise Gerangel, beleidigenden Äußerungen sowie Drohgebärden. Darüber hinaus trat der 64-Jährige nicht in polizeiliche Erscheinung.

Zuletzt wurde die Polizei am gestrigen Freitagnachmittag (28.07.2023) zu dem betreffenden Mehrparteienhaus wegen eines Nachbarschaftsstreits gerufen. Als die Polizeistreife kurze Zeit später vor Ort war, hatte sich der 64-Jährige bereits entfernt.

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Augsburg werden wegen Mordes geführt.  

Ein Minderjähriger, dessen Eltern gestern bei der Gewalttat verstorben sind, befindet sich derzeit bei Familienangehörigen und wird professionell betreut.




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