10.04.2025, Polizeipräsidium München

Medieninformation Polizei München vom 10.04.2025

558.    Brandfall – Obermenzing

559.    Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts – Vermissung der Sonja Engelbrecht aus dem Jahr 1995

560.    Pkw verursacht Verkehrsunfälle, an denen mehrere Fahrzeuge beteiligt sind; drei Personen verletzt – Aschheim

561.    Verkehrsunfall zwischen PKW und Linienbus – Neuried 

562.    Motorradfahrer entzieht sich einer Verkehrskontrolle – Moosach 

563.    Ergebnisse des "24-Stunden-Blitzmarathon" am 09./10.04.2025 – Stadt und Landkreis München


558.     Brandfall – Obermenzing 

Am Mittwoch, 09.04.2025, gegen 05:40 Uhr, wurde die Bundespolizei durch die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn AG über einen Kabelbrand an der Bahntrasse München - Regensburg, im Bereich der Härtingerstraße, in München Obermenzing informiert. Aufgrund einer Störmeldung entsandte die Deutsche Bahn einen Techniker, der einen bereits erloschenen Brand in einem Kabelschacht feststellte.

Aufgrund von Örtlichkeit und Zuständigkeit wurde die Münchner Polizei hinzugerufen. Durch den Brand waren neben den Schienen verlaufene Kabelanlagen beschädigt worden. Der Schaden beläuft sich auf mehrere tausend Euro. Es wurden keine Personen verletzt. Die Münchner Kriminalpolizei hat vor Ort intensive Spurensicherungsmaßnahmen durchgeführt. Bei den ersten Ermittlungen ergaben sich Hinweise auf eine mögliche vorsätzliche Tat, die zum Brand führte.

Durch den Schaden des Brandes kam es zu erheblichen Einschränkungen im Bahnverkehr, nicht nur in und um München.

Die weiteren Ermittlungen hat die Münchner Kriminalpolizei übernommen.

Zeugenaufruf:
Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich der Härtingerstraße und Frauendorferstraße (Obermenzing) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 43, Tel. 089 2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.


 

Ppm Fahndungsplakat Sonja Engelbrecht
© PP München

559.     Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts – Vermissung der Sonja Engelbrecht aus dem Jahr 1995

Wie bereits vielfach berichtet, verschwand die damals 19-jährige Sonja Engelbrecht in der Nacht von Montag, 10.04.1995 auf Dienstag, 11.04.1995 spurlos in München. Zuletzt wurde sie gegen 02.30 Uhr von einem Begleiter lebend am Stiglmaierplatz gesehen, der sich dort von ihr verabschiedete. Dieses letzte Lebenszeichen jährt sich nun zum 30. Mal.

Lange Jahre gab es keinerlei konkrete Hinweise, was mit Sonja Engelbrecht passiert ist. Erst im Sommer 2020 konnte in einem Waldgebiet bei Kipfenberg ein menschlicher Oberschenkelknochen aufgefunden werden. Dieser konnte mittels eines DNA-Abgleichs Sonja Engelbrecht zugeordnet werden. Nach zahlreichen aufwändigen Suchmaßnahmen in der Folgezeit im betreffenden Waldgebiet gelang es schließlich Ende März 2022 den polizeilichen Einsatzkräften, ihre sterblichen Überreste in einer Felsspalte vor Ort aufzufinden.

In der weiteren Folge wurden akribische Auswertungen und Untersuchungen bei den aufgefunden Knochenteilen und sonstigen Gegenständen durchgeführt. Mittlerweile ist diese Untersuchung weitestgehend abgeschlossen. Aktuell wird von Seiten der Ermittler davon ausgegangen, dass Sonja Engelbrecht Opfer eines Sexualverbrechens wurde.

Es erscheint zudem äußerst wahrscheinlich, dass der Täter zumindest im Jahr 1995 einen Ortsbezug zu Kipfenberg bzw. zur Region Ingolstadt/Eichstätt hatte. Hierfür kommen beispielsweise ein Wohnort, ein Arbeitsplatz oder auch ein Urlaub in Frage.

Die Leiche war in Müllsäcke und Planen verpackt. Deren Analyse ergab, dass diese zuvor bei Bau- oder Renovierungsarbeiten verwendet worden waren. Es kann daher vermutet werden, dass der Täter im Jahr 1995 entweder privat renoviert oder gebaut hat oder aber auch in diesem Bereich beruflich tätig war.

Dazu konnten noch die Überreste einer Decke aufgefunden werden.

Aufgrund der Ermittlungen fanden unter anderem bereits mehrfach DNA- und Befragungsaktionen in Kipfenberg statt. Bislang gingen 512 Hinweise ein und es ergaben sich 827 Ermittlungsspuren. Ein Tatverdächtiger konnte bisher noch nicht ermittelt werden.

Die Ermittlungen in dieser Sache beim Kommissariat 11 gehen weiter.

Beschreibung der Decke:
2 Meter lang und 1,40 - 1,45 Meter breit; Decke in den Farben blau und schwarz; Vorder- und Rückseite nicht identisch, sondern farblich spiegelverkehrt gestaltet; Etikett mit Aufschrift „Acryl Velours“;

Im Rahmen der Medienberichterstattung konnte den Ermittlern eine Vergleichsdecke ausgehändigt werden. Eine entsprechende Begutachtung im Bayerischen Landeskriminalamt erbrachte das Ergebnis, dass diese Decke identisch mit der aufgefundenen Decke bei Sonja Engelbrecht ist.

Zeugenaufruf:
Wer kann ergänzende Angaben zu den mitgeteilten Informationen machen? Wer hat insbesondere so eine Decke bereits einmal gesehen oder kennt jemand, der in Besitz einer solchen Decke war?

Wer hat in dem betreffenden Waldgebiet speziell im Jahr 1995 Beobachtungen machen können bzw. kennt Personen, die sich in der Vergangenheit (auch vor 1995) dort aufgehalten oder einen Bezug dorthin haben?

Personen die hierzu oder auch zu anderen Punkten des Falls „Sonja Engelbrecht“ Angaben machen können, werden gebeten, sich mit dem zuständigen Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0 oder auch jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Belohnung:
Ergänzend wird noch einmal darauf hingewiesen, dass für Hinweise, die zur Klärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung von 10.000 Euro ausgelobt wurde, deren Zuerkennung unter Ausschluss des Rechtsweges erfolgt.


 

560.     Pkw verursacht Verkehrsunfälle, an denen mehrere Fahrzeuge beteiligt sind; drei Personen verletzt – Aschheim 

Am Mittwoch, 09.04.2024, gegen 15:50 Uhr, fuhr ein 61-jähriger Fahrer mit Wohnsitz im Landkreis München mit einem Pkw, Opel, auf der Münchner Straße von Aschheim aus kommend in Richtung Dornach.

Vor ihm fuhr eine 59-jährige Frau, ebenfalls mit Wohnsitz im Landkreis München, mit einem Pkw, VW, die Münchner Straße in dieselbe Richtung.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand überholte der 61-jährige Fahrer des Opel den VW und scherte hierzu auf die Gegenfahrbahn aus. Beim Wiedereinscheren kam es zum Zusammenstoß mit dem VW, wodurch der VW nach rechts von der Fahrbahn abkam und in angrenzenden Straßengraben zum Stillstand kam.

Der 61-Jährige setzte seine Fahrt fort und entfernte sich unerlaubt vom Unfallort, ohne seinen gesetzlichen Pflichten als Unfallbeteiligter nachzukommen.

Einige hundert Meter weiter überholte der 61-Jährige erneut, diesmal einen langsamer fahrenden Pkw Audi, gefahren von einer 33-jährigen mit Wohnsitz in München. Zur gleichen Zeit kam nun ein 54-Jähriger mit Wohnsitz in München mit einem Pkw, VW, den beiden Fahrzeugen entgegen. Der 61-Jährige kollidierte frontal mit dem entgegenkommenden Pkw, VW, wodurch auch der Pkw der 33-Jährigen in den Unfall verwickelt wurde. Alle drei Fahrzeuge kamen von der Fahrbahn ab und blieben im angrenzenden Feld stehen.

Die drei Verletzten wurden zur weiteren medizinischen Behandlung durch den Rettungsdienst in umliegende Krankenhäuser gebracht.

An den beteiligten Fahrzeugen entstand ein Gesamtschaden von mehreren zehntausend Euro.

Die Münchner Straße musste für zwei Stunden halbseitig gesperrt werden. Es kam zu Verkehrsbeeinträchtigungen.

Die weiteren Ermittlungen werden durch die Münchner Verkehrspolizei geführt. Der 61-Jährige wurde wegen einer Gefährdung des Straßenverkehrs, eines unerlaubten Entfernens vom Unfallort und einer fahrlässigen Körperverletzung angezeigt.


561.     Verkehrsunfall zwischen PKW und Linienbus – Neuried 

Am Mittwoch, den 09.04.2025, gegen 20:55 Uhr, befuhr eine 18-Jährige mit Wohnsitz im Landkreis München mit einem Pkw, Chevrolet, die Forstenrieder Straße in Richtung Planegg. An der Kreuzung zur Ammerseestraße wollte sie die Kreuzung geradeaus überqueren.

Zur gleichen Zeit befuhr ein Busfahrer mit dem MVV-Regionalbus der Linie 261 die Ammerseestraße. An der Kreuzung zur Forstenrieder Straße wollte er in diese abbiegen.

Im Kreuzungsbereich kam es zur Kollision der beiden Fahrzeuge. Durch den Aufprall kippte der Pkw auf die Seite und blieb auf dem Dach liegen. Die Fahrerin des Pkw wurde zur medizinischen Abklärung in ein Münchner Klinikum gebracht.

Die Gesamtschadenshöhe wird auf mehrere tausend Euro geschätzt.

Für die Unfallaufnahme musste die Kreuzung für etwa 1,5 Stunden komplett gesperrt werden, was zu Verkehrsbehinderungen führte.

Die weiteren Ermittlungen zur Unfallursache werden durch die Münchner Verkehrspolizei übernommen.


562.     Motorradfahrer entzieht sich einer Verkehrskontrolle – Moosach 

Am Mittwoch, 09.04.2025, gegen 23:40 Uhr, wurde durch eine Polizeistreife ein Kraftrad, Husqvarna, an der Kreuzung Max-Born-Straße/Feldmochinger Straße ohne amtliches Kennzeichen festgestellt und es sollte einer Kontrolle unterzogen werden.

Der Anhaltung mittels Anhaltesignalgeber und Blaulicht kam der Fahrer, ein 20-Jähriger mit Wohnsitz in Dachau, nicht nach. Er fuhr mit dem Kraftrad die Max-Born-Straße in Richtung Moosacher Straße mit überhöhter Geschwindigkeit entlang und bog dann rechts in die Lerchenauer Straße ab. Hierbei missachtete er mehrere rote Ampeln. Er fuhr dann weiterhin mit hoher Geschwindigkeit durch den Olympiapark. Die Beamten konnten dem Kraftrad aufgrund der schnellen und risikoreichen Fahrweise des Fahrers nicht folgen.

Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung konnte der 20-Jährige mit seinem Kraftrad nach kurzer Zeit erneut auf dem Petuelring stadteinwärts festgestellt werden. Er flüchtete über die Leopoldstraße stadteinwärts mit überhöhter Geschwindigkeit und kurzzeitiger Fahrt auf dem Gegenfahrtstreifen. Im weiteren Verlauf des Einsatzes konnte das Kraftrad auf dem Gehweg in der Düsseldorfer Straße festgestellt werden.

Der 20-jährige Fahrer konnte in unmittelbarer Nähe durch eine weitere Polizeistreife angetroffen werden. Die Motorradkleidung hatte er zwischenzeitlich unweit des Motorrads abgelegt. Er flüchtete zunächst zu Fuß, konnte dann aber durch die Polizeibeamten festgenommen werden. Bei der Festnahme wurden sowohl der 20-Jährige als auch ein Polizeibeamter leicht verletzt. Außerdem wurden bei der Festnahme zwei geparkte Pkw leicht beschädigt.

Der 20-Jährige wurde zu einer Polizeiinspektion verbracht. Der Führerschein wurde beschlagnahmt. Sowohl das Kraftrad als auch die Motorradkleidung wurden sichergestellt. Der 20-Jährige wurde unter anderem wegen der Gefährdung des Straßenverkehrs, Vergehen nach dem Pflichtversicherungsgesetzt und Verstößen nach der Straßenverkehrsordnung angezeigt. Die weiteren Ermittlungen werden von der Münchner Verkehrspolizei übernommen.


563.     Ergebnisse des „24-Stunden-Blitzmarathon“ am 09./10.04.2025 – Stadt und Landkreis München 

Von Mittwoch, 09.05.2025, 06:00 Uhr, bis Donnerstag, 10.04.2025, 06:00 Uhr, beteiligte sich das Polizeipräsidium München im Rahmen des bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 2030 "Bayern mobil – sicher ans Ziel" an dem „24-Stunden-Blitzmarathon“.

Während der Aktion wurden von der Münchner Polizei 64 Kontrollstellen in der Stadt und im Landkreis München eingerichtet. Dabei wurden mehr als 760 Geschwindigkeitsverstöße beanstandet.

Der höchste Geschwindigkeitsverstoß wurde gegen 13:00 Uhr auf der Ayinger Straße in Fahrtrichtung Aying gemessen. Dort wurde ein 26-Jähriger mit Wohnsitz im Landkreis München mit einem Krad, Yamaha mit einer Überschreitung von knapp 80 km/h bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h gemessen.

Bei der anschließenden Kontrolle durch die Kontrollgruppe Motorrad der Münchner Verkehrsüberwachung wurde festgestellt, dass eine unzulässige Sportauspuffanlage verbaut war. Außerdem verlor einer der Gabelholme massiv Öl, welches auf die Bremsanlage der Vorderachse tropfte. Die Weiterfahrt wurde unterbunden.

Überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit ist nach wie vor eine der häufigsten Ursachen bei tödlichen Verkehrsunfällen, deshalb wird die Münchner Polizei auch außerhalb des Blitzmarathons weiter konsequent die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit überwachen.