18.03.2025, Polizeipräsidium Niederbayern

Niederbayern: Tote Greifvögel gefunden – Polizei sucht Zeugen

ZEILARN, LKR. ROTTAL-INN. Am 16.03.2025 wurden in einem Waldstück bei Zeilarn vier tote Mäusebussarde auf einem Gebiet von etwa 200 Metern aufgefunden. Aufgrund der Gesamtumstände kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Tiere einer Straftat zum Opfer fielen.

Die zuständige Polizeiinspektion Simbach am Inn hat daher entsprechende Ermittlungen eingeleitet und bittet Personen, die sachdienliche Angaben machen können, sich unter der 08571/91390 zu melden.

Greifvögel sind streng geschützt – 2024 keine relevanten Straftaten in Niederbayern festgestellt

Wie alle Greifvögel stehen auch Mäusebussarde unter dem strengem Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes. Daher ist es zum Bespiel verboten, die Tiere zu jagen, zu fangen, zu verletzen oder zu töten. Die Tötung von Greifvögeln ist kein Kavaliersdelikt! Zuwiderhandlungen stellen eine Straftat dar, die mit Freiheitsstraße bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe geahndet wird.

Leider wurden in der Vergangenheit auch in Niederbayern Greifvögel gefunden, die nicht natürlich verendet sind. Häufig fielen die Tiere Giftködern zum Opfer. Nachdem Anfang 2021 mehrere vergiftete Greifvögel gefunden worden waren, führte eine eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe die polizeilichen Ermittlungen. In elf Fällen konnte bestätigt werden, dass die Tiere unerlaubt getötet wurden.

Seitdem führt die niederbayerische Polizei regelmäßig Absuchen durch, bei denen auch Drohnen und Diensthunde zum Einsatz kommen. Ziel ist es zum einen, Giftköder oder Fallen zu finden, bevor sie Schaden anrichten können. Zum anderen sollen Beweismittel und Spuren gefunden und gesichert werden, die zur Täterin oder zum Täter führen.

In Niederbayern waren die polizeilich bekannt gewordenen Fälle in den letzten Jahren erfreulicherweise rückläufig. Im Jahr 2024 wurden keine Fälle von unerlaubten Greifvogeltötungen polizeilich registriert.

Das Polizeipräsidium Niederbayern wird sich auch weiterhin für den Schutz von Greifvögeln einsetzen. Wir appellieren an die Bürgerinnen und Bürger: Lassen Sie uns diese Tiere gemeinsam schützen. Verständigen Sie umgehend die Polizei, sollten Sie giftköderverdächtige Gegenstände, tote Greifvögel oder Fallen finden bzw. sollten Sie verdächtige Personen beim Auslegen von Giftködern oder beim Aufstellen von Fallen beobachten.

Fund eines toten Greifvogels

Nicht jeder tote Greifvogel fiel auch einer Straftat zum Opfer. Hinweise für ein nicht natürlich verendetes Tier können sein:

  • Mehrere Greifvogel- oder Vogelkadaver in räumlicher Nähe zueinander
  • Auffällige Fleischköder in der Nähe des toten Tieres
  • Fleischreste im Schnabel
  • Auffällige Einfärbung am Schnabel, an der Schnabelschleimhaut oder am Federkleid (meist blau-violett oder blau)
  • Verkrampfte Fänge (Füße)
  • Schusswunden
  • Traumatische Verletzungen am Kopf / Nacken

Verhaltenstipps im Verdachtsfall:

  • Fassen Sie den Tierkadaver nicht an. Verwendete Giftstoffe können auch für Menschen eine Gefahr darstellen.
  • Nehmen Sie den Tierkadaver unter keinen Umständen selbst mit. Da die Tiere streng geschützt sind, kann dies eine Straftat darstellen. 
  • Merken Sie sich den Fundort und machen Sie, wenn möglich, Fotos der Auffindesituation.
  • Teilen Sie den Fund umgehend der Polizei mit.
  • Bleiben Sie nach Möglichkeit bis zum Eintreffen der Polizei vor Ort.

Das Polizeipräsidium Niederbayern engagiert sich für den Tierschutz

Der Tierschutz ist dem Polizeipräsidium Niederbayern ein besonderes Anliegen. Aus diesem Grund beteiligen sich niederbayerische Polizeibeamte am Projekt wildLIFEcrime, das vom WWF Deutschland geleitet und von der europäischen Kommission gefördert wird. Als länderübergreifendes EU-LIFE-Projekt setzt sich wildLIFEcrime aktiv für den Schutz von Wildtieren – wie Greifvögel, Luchse oder Wölfe – in Deutschland und Österreich ein. Durch eine enge Zusammenarbeit von insgesamt 13 Projektpartnern verschiedener Organisationen, soll Wildtierkriminalität nachhaltig reduziert werden. Nähere Informationen zum Projekt finden Sie unter https://wildlifecrime.info/.  


Medienkontakt: Polizeipräsidium Niederbayern, POKin Reiner, Tel. 09421/868-1015
Veröffentlicht: 18.03.2023, 12.45 Uhr