Sicherheitsbericht des Polizeipräsidiums Schwaben Nord 2024
VERÖFFENTLICHUNG DER POLIZEILICHEN KRIMINALSTATISTIK 2024
Polizeipräsident Martin Wilhelm konnte im Rahmen des heutigen Pressetermins zur Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2024 folgende Bilanz für den Schutzbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord ziehen: „Auch im Jahr 2024 hatten wir eine der niedrigsten Kriminalitätsbelastungen seit zehn Jahren – mit Ausnahme der pandemiegeprägten Jahre 2020 bis 2022. Gleichzeitig wurden über zwei Drittel der bereinigten Straftaten aufgeklärt. Die Sicherheitslage in unserer Heimat ist also nach wie vor ausgezeichnet“.
Nordschwaben
Mit 38.483 (2023: 37.481) im Jahr 2024 in der PKS erfassten bereinigten1 Straftaten war gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um 1.002 Fälle bzw. 2,7 % zu verzeichnen. Im 10-Jahres-Vergleich ist dagegen ein Rückgang der bereinigtenStraftatenum 1.273 Fälle bzw. 3,2 % festzustellen.
Die Zunahme der Fallzahlen war insbesondere auf Steigerungen in den Bereichen der Diebstahlsdelikte (554 Delikte bzw. 5,7 %), der Vermögens- und Fälschungsdelikte (409 Delikte bzw. 8,1 %) sowie der Sexualdelikte (276 Delikte bzw. 32,3 %) zurückzuführen.
Insoweit stieg im Jahr 2024 auch die bereinigte Häufigkeitszahl in Nordschwaben leicht an. Die Anzahl bereinigter Straftaten pro 100.000 Einwohner erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,8% auf 4.079 (2023: 4.005). Im 10-Jahres-Vergleich sank sie dagegen deutlich um 10,0 %. Das ist eine der niedrigsten Kriminalitätsbelastungen seit zehn Jahren (mit Ausnahme der pandemiegeprägten Jahre 2020 bis 2022). „Wir haben damit erneut ein erfreuliches Ergebnis, das über dem hervorragenden gesamtbayerischen Durchschnitt liegt.“ so Wilhelm.
Die bereinigte Aufklärungsquote fiel im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozentpunkte auf 68,6 %, lag jedoch mit 3,7 Prozentpunkten deutlich über dem bayernweiten Durchschnitt (64,9 %). Sie ist ein beeindruckender Gradmesser unserer überaus erfolgreichen Ermittlungsarbeit.
Ballungsraum Augsburg
Der Ballungsraum Augsburg ist das am dichtesten besiedelte Gebiet im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord und umfasst neben der kreisfreien Stadt Augsburg die angrenzenden Städte Friedberg, Königsbrunn, Stadtbergen, Neusäß und Gersthofen. Mit knapp 425.000 Einwohnern lebt hier knapp die Hälfte der nordschwäbischen Bevölkerung (45 %).
Im Jahr 2024 wurden für den Ballungsraum Augsburg 25.053 bereinigte Straftaten registriert (2023: 24.240). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um 813 Fälle bzw. 3,4 %, im 10-Jahres-Vergleich jedoch einen Rückgang um 1.747 Delikte bzw. 6,5 %.
In Relation zur Anzahl bereinigter Straftaten im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord lag der Anteil der im Ballungsraum Augsburg erfassten Delikte bei 65,1 %, d. h. fast zwei Drittel aller in Nordschwaben registrierten Straftaten fanden hier statt. 84,2 % der bereinigten Straftaten im Ballungsraum (21.096) wurden dabei in der Stadt Augsburg registriert.
Die Anzahl der bereinigten Straftaten pro 100.000 Einwohner stieg im Jahr 2024 um 147 Delikte bzw. 2,6 % auf 5.901 (2023: 5.754). Im 10-Jahres-Vergleich war dagegen ein Rückgang der bereinigten Häufigkeitszahl um 12,9 % zu verzeichnen.
Die bereinigte Aufklärungsquote sank im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozentpunkte auf 68,3 %, im 10-Jahres-Vergleich ist dagegen ein leichter Anstieg um 0,5 Prozentpunkte zu verzeichnen. Sie lag deutlich über dem bayernweiten Wert (64,9 %).
Stadt Augsburg
Die Stadt Augsburg ist seit Jahren die zweitsicherste Großstadt über 200.000 Einwohner in Deutschland. Auch 2024 war hier die Sicherheitslage hervorragend.
Bei den bereinigten Straftaten war im letzten Jahr im Stadtgebiet Augsburg im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 691 Straftaten bzw. 3,4 % auf nunmehr 21.096 Fälle (2023: 20.405) zu verzeichnen. Im 10-Jahres-Vergleich hatten wir dagegen – analog dem gesamten Schutzbereich des PP Schwaben Nord – einen Rückgang der bereinigten Straftaten um 1.379 Fälle bzw. 6,1 %.
Dabei resultierte der Anstieg der Fallzahlen insbesondere aus Steigerungen in den Bereichen der Diebstahlsdelikte (307 Delikte bzw. 5,6 %), der Vermögens- und Fälschungsdelikte (286 Delikte bzw. 9,5 %) und der Rohheitsdelikte (171 Delikte bzw. 3,7 %).
Die bereinigte Häufigkeitszahl stieg infolge der Zunahme an Straftaten um 2,7 % auf 6.959 (2023: 6.778), im 10-Jahres-Vergleich sank sie hingegen deutlich um 13,0 %. Auch im Stadtgebiet Augsburg verzeichnen wir eine der niedrigsten Kriminalitätsbelastungen seit 10 Jahren mit Ausnahme der Corona-Jahre 2020 bis 2022.
Die bereinigte Aufklärungsquote sank im Vergleich zum Jahr 2023 um 2,8 Prozentpunkte auf 69,3 %, lag damit jedoch um 4,4 Prozentpunkte über dem bayernweiten Durchschnitt (64,9 %).
Landkreis Augsburg
Im Landkreis Augsburg stiegen die bereinigten Straftaten im Vergleich zum Vorjahr moderat um 86 Fälle bzw. 1,2 % auf nunmehr 6.994 Straftaten (2023: 6.908). Im 10-Jahres-Vergleich verzeichnen wir dagegen – analog dem gesamten Schutzbereich des PP Schwaben Nord – einen Rückgang um 1.023 Fälle bzw. 12,9 %.
Der Anstieg der Fallzahlen basierte insbesondere auf Steigerungen in den Bereichen der Diebstähle (201 Delikte bzw. 11,5 %), der Wohnungseinbruchdiebstähle (62 Delikte bzw. 140,9 %) und der Sexualdelikte (43 Delikte bzw. 24,0 %).
Begründet durch die Zunahme an Straftaten stieg die bereinigte Häufigkeitszahl leicht um 0,4 % auf 2.653 (2023: 2.643), sank im 10-Jahres-Vergleich jedoch deutlich um 14,3 %. Auch im Landkreis Augsburg verzeichnen wir damit eine der niedrigsten Kriminalitätsbelastungen seit 10 Jahren mit Ausnahme der pandemiegeprägten Jahre 2020 und 2022.
Die bereinigte Aufklärungsquote sank im Vorjahresvergleich um 3,0 Prozentpunkte auf 66,0 % und lag damit 1,1 Prozentpunkte über dem gesamtbayerischen Durchschnitt (64,9 %).
Landkreis Aichach-Friedberg
Mit 3.167 bereinigten Straftaten im Landkreis Aichach-Friedberg war im Vergleich zum Vorjahr (2023: 3.101 Fälle) ein Anstieg um 66 Straftaten bzw. 2,1 % zu verzeichnen. Im 10-Jahres-Vergleich hatten wir dagegen – analog dem gesamten Schutzbereich des PP Schwaben Nord – einen Rückgang um 123 Fälle bzw. 3,7 %.
Der Anstieg der Fallzahlen beruhte insbesondere auf Steigerungen in den Bereichen der Straßenkriminalität (46 Delikte bzw. 8,3 %), der Diebstähle (42 Delikte bzw. 4,8 %) sowie der Sexualdelikte (31 Delikte bzw. 40,8 %).
Die bereinigte Häufigkeitszahl stieg infolge der Zunahme an Fallzahlen in überschaubarem Maße um 1,2 % auf 2.285 (2023: 2.258), im 10-Jahres-Vergleich sank sie allerdings deutlich um 10,2 %. Sie lag damit signifikant unter dem bayernweiten Durchschnitt (4.218).
Die bereinigte Aufklärungsquote veränderte sich im Vergleich zum Vorjahr nicht und lag bei 63,7 %.
Landkreis Dillingen
Entgegen der Entwicklung im gesamten nordschwäbischen Bereich sanken die bereinigten Straftaten im Landkreis Dillingen im Vergleich zum Vorjahr um 71 Straftaten bzw. 2,4 % auf nunmehr 2.847 Fälle (2023: 2.918). Im 10-Jahres-Vergleich lagen die Straftaten allerdings leicht über dem durchschnittlichen Niveau.
Dem Rückgang der Fallzahlen lagen insbesondere rückläufige Entwicklungen in den Bereichen der Rauschgiftdelikte (98 Delikte bzw. 39,0 %), der Diebstähle (83 Delikte bzw. 11,6 %) sowie der Rohheitsdelikte (26 Delikte bzw. 3,7 %) zugrunde.
Analog dem Rückgang der Fallzahlen sank die bereinigte Häufigkeitszahl um 3,4 % und lag bei 2.843 (2023: 2.944), im 10-Jahres-Vergleich ging sie um 2,6 % zurück.
Die bereinigte Aufklärungsquote stieg im Vorjahresvergleich um 0,8 Prozentpunkte auf einen hervorragenden Wert von 73,3 % und lag sogar 8,4 Prozentpunkte über dem bayernweiten Durchschnitt (64,9 %).
Landkreis Donau-Ries
Im Landkreis Donau-Ries war im Vorjahresvergleich ein Anstieg um 234 Straftaten bzw. 5,6 % auf nunmehr 4.380 Fälle (2023: 4.146) zu verzeichnen. Im 10-Jahres-Vergleich lagen die Straftaten auf überdurchschnittlichem Niveau.
Der Anstieg der Fallzahlen ging dabei insbesondere auf Steigerungen in den Bereichen der Vermögens- und Fälschungsdelikte (150 Delikte bzw. 34,7 %), des Diebstahls (86 Delikte bzw. 8,9 %) und der Sexualdelikte (75 Delikte bzw. 71,4 %) zurück.
Die bereinigte Häufigkeitszahl stieg infolge der Zunahme an Fallzahlen um 5,0 % auf 3.175 (2023: 3.023). Im 10-Jahres-Vergleich lag die Kriminalitätsbelastung zwar auf überdurchschnittlichem Niveau, jedoch deutlich unter dem bayernweiten Durchschnitt (4.218).
Die bereinigte Aufklärungsquote sank im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozentpunkte auf 69,9 %, stieg im 10-Jahres-Vergleich jedoch deutlich um 5,4 Prozentpunkte und lag 5,0 Prozentpunkte über dem bayernweiten Durchschnitt (64,9 %).
Ausblick
Polizeipräsident Martin Wilhelm: „Die Sicherheit der uns anvertrauten Menschen in Nordschwaben liegt mir und der gesamten nordschwäbischen Polizei sehr am Herzen. Deshalb werden wir weiterhin täglich in enger Zusammenarbeit mit unseren Partnern aus der Stadt Augsburg und den Landkreisen unser Bestes geben, um die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten und deren Vertrauen in ihre Polizei zu stärken.“
Die nordschwäbische Polizei setzt auch künftig auf sichtbare Präsenz und Ansprechbarkeit im öffentlichen Raum. „Wir werden weiter mit unseren Mitbürgern im Gespräch bleiben, denn in Nordschwaben leben, heißt sicher leben!“, so Wilhelm.
Nähere Informationen zur Kriminalstatistik, insbesondere auch zu den Entwicklungen in den Regionen, sind im aktuellen Sicherheitsbericht 2024 zu finden, der im Internet unter https://www.polizei.bayern.de/kriminalitaet/statistik/003346/index.html abrufbar ist.
______________________________
1 Bei allen angegebenen Werten handelt es sich um sog. „bereinigte“ Werte, d. h. ausländerrechtliche Verstöße werden nicht mit eingerechnet
Ihre Polizei vor Ort:
Präventionskampagne
Sie wollen zur Sicherheitswacht?
Hier können sie sich bewerben: