Ermittler gehen bayernweit gegen judenfeindliche Straftaten vor
Drei Beispiele:
- Ein Beschuldigter verschickte in einem WhatsApp-Klassenchat einen Sticker eines Clowns mit der Aufschrift „Gas the Jews“
- Ein deutsch-türkischer Beschuldigter postete über seinen Account, dass „die jüdischen Söhne“ nichts anderes als „angeschlachtet und ausgelöscht zu werden“ verdient haben. „FREE PLÄSTINE“
- Ein türkischer Staatsangehöriger postet kurz nach dem 07.10.2023 eine Abbildung von Hitler mit dem Zusatz: „Ich könnte alle Juden töten, aber ich habe einige am Leben gelassen, um Euch zu zeigen, wieso ich sie getötet habe. Daneben zeigte er eine Palästinenser-Flagge, die Bildunterschrift „FREE PALESTINE“ sowie ein Emoji mit Victory-Zeichen.
Der Aktionstag PLUS ist Teil eines Kampagnenpakets der bayerischen Justiz und Polizei. Das Bayerische Landeskriminalamt hat bereits am 07.11.2023 in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE) einen Projekttag mit dem Staatlichen Gymnasium Trudering durchgeführt um Schülerinnen und Schüler gegen Extremismus, Online-Hetze und Antisemitismus, fit zu machen.
Im Rahmen der Kampagne sind weitere Projekte geplant. So werden gerade eine Öffentlichkeitsaktion mittels Plakaten, Spots und InfoScreen sowie eine Austausch- und Dialogveranstaltung mit Schülerinnen und Schülern der jüdischen Institution YouthBridge vorbereitet.
Michael Weinzierl, Beauftragter der Bayerischen Polizei gegen Hasskriminalität, insbesondere Antisemitismus: „Antisemitismus prägt leider in Deutschland den Alltag vieler Jüdinnen und Juden. Der terroristische Angriff der Hamas gegen Israel hat auch Auswirkungen auf ihr Leben in Deutschland. Obwohl es seitdem eine neue Welle des Antisemitismus auch auf Bayerns Straßen gibt, dürfen die bereits begangenen Straftaten nicht in den Hintergrund treten. Unsere Aufgabe ist es, konsequent und unnachgiebig antisemitische Straftaten zu verfolgen und für den Schutz von Jüdinnen und Juden in Bayern einzutreten. Hier müssen wir uns alle klar positionieren.“
Andreas Franck, Generalstaatsanwaltschaft München und Der Zentrale Antisemitismusbeauftragte der Bayerischen Justiz: „Mit diesem Aktionstag schaffen wir Bewusstsein – bei jüdischen Bürgerinnen und Bürgern dafür, dass wir es ernst meinen mit der Bekämpfung judenfeindlicher Straftaten. Und bei antisemitischen Straftätern dafür, dass auf diesem Kampf ein Fokus der Bayerischen Justiz liegt“
Bei den Tatverdächtigen in Bayern handelt es sich um zwei Frauen und 15 Männer im Alter zwischen 18 und 62 Jahren. Die Einsatzkräfte vernahmen die Beschuldigten und beschlagnahmten Beweismittel, darunter Mobiltelefone und Laptops.
Die Maßnahmen teilen sich wie folgt auf:
Rückfragen zu den Ermittlungsverfahren bitten wir an die örtlich zuständigen Polizeipräsidien oder Staatsanwaltschaften zu richten.