20.02.2025, Polizeipräsidium Schwaben Nord

VERKEHRSSTATISTIK 2024 DES POLIZEIPRÄSIDIUMS SCHWABEN NORD

Das Polizeipräsidium Schwaben Nord veröffentlichte heute die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2024.

Die Polizei registrierte im vergangenen Jahr weniger Verkehrsunfälle und weniger Verletzte im Straßenverkehr. Hauptunfallursache bei schweren Verkehrsunfällen bleibt weiterhin nicht angepasste oder zu hohe Geschwindigkeit. Einen negativen Höchstwert registrierte die Polizei im Bereich der Drogenfahrten, bei welchen ein hoher Anstieg zu verzeichnen ist. Ebenfalls beobachtet die Polizei einen negativen Trend bei Verkehrsunfällen mit Pedelecs und E-Scootern. Die Zahl derartiger Unfälle und dabei Verletzter stieg deutlich an und hat sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt. Erfreulich ist, dass auf nordschwäbischen Straßen kein einziges Kind ums Leben kam. Die Polizei bildete im vergangenen Jahr so viele Schülerinnen und Schüler wie noch nie in den Jugendverkehrsschulen aus.

 

Unfallentwicklung allgemein

Im Jahr 2024 sank die Zahl der polizeilich aufgenommenen Verkehrsunfälle in Nordschwaben gegenüber dem Vorjahr um 1,8 % auf 26.177 (2023: 26.653).  Im 10-Jahres-Vergleich stellt dies einen durchschnittlichen Wert dar.

 

Verletzte infolge eines Verkehrsunfalls

Bei der Anzahl der im Straßenverkehr verletzten Personen war im Jahr 2024 ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr (2023: 4.262) auf 4.233 zu verzeichnen.  Damit setzt sich der positive Trend fort, denn bereits im vergangenen Jahr konnte ein Rückgang von gut 2 % gemeldet werden (2022: 4.358).

Mit 503 Schwerverletzten (Definition: stationär in einem Krankenhaus aufgenommene Personen), registrierte die Polizei im Jahr 2024 zwar eine höhere Zahl als im Vorjahr, aber den zweitniedrigsten Wert in den letzten zehn Jahren (2023: 469, 2015: 629).

 

Tödliche Verkehrsunfälle

2024 kamen im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord 32 Menschen im Straßenverkehr ums Leben, vier mehr als im Vorjahr. 16 Getötete waren dabei mit einem Pkw unterwegs (2023: 8). Die weiteren tödlichen Verkehrsunfälle verteilten sich hauptsächlich auf Fahrradfahrer (6), motorisierte Zweiräder (4) und Fußgänger (3). Erfreulicherweise kam im Jahr 2024 kein Kind im Straßenverkehr ums Leben.

 

Unfallursache bei schweren Verkehrsunfällen

Nicht angepasste oder zu hohe Geschwindigkeit war im vergangenen Jahr die Hauptunfallursache bei Verkehrsunfällen mit schwerverletzten oder getöteten Personen (98 Fälle). Die Polizei wird daher auch weiterhin einen Schwerpunkt auf die Geschwindigkeitsüberwachung setzen.

Zu den weiteren Hauptunfallursachen bei schweren Verkehrsunfällen zählen wie bereits im Vorjahr Fehler beim Abbiegen bzw. Wenden und die Nichtbeachtung der Vorfahrt.

 

Vergleich Nordschwaben mit Bayern

In Bayern sank die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle um 2 % auf 381.063 (2023: 388.817) und die Zahl der Verletzten auf 62.191 (2023: 62.359). Die Zahl der Getöteten sank auf 495 Menschen, dies sind vier Verkehrstote weniger als 2023.

 

Fahrten unter Drogeneinfluss

Einen deutlichen Anstieg verzeichnet das Polizeipräsidium Schwaben Nord bei Fahrten unter Drogeneinfluss. Im vergangenen Jahr wurden 805 Drogenfahrten registriert, das bedeutet einen Anstieg von 65 % und den absoluten Höchstwert in den letzten zehn Jahren (2023: 488). Die Zahl der Unfälle, bei denen ein Unfallbeteiligter unter dem Einfluss von Drogen stand, blieb mit 54 auf vergleichbarem Niveau zum Vorjahr (2023: 53 Unfälle). In einem Fall stand auch dieses Jahr erneut ein getöteter Autofahrer unter dem Einfluss von THC.

Vor dem Hintergrund der Gesetzesänderung zur Legalisierung von Cannabis und den nun vorliegenden Zahlen appelliert die Polizei, nur dann am Straßenverkehr teilzunehmen, wenn man zweifelsfrei fahrtüchtig ist. Andernfalls macht man sich nicht nur strafbar, sondern verursacht durch sein Verhalten schlichtweg eine erhebliche Gefahr für sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer.

Die Polizei in Nordschwaben wird deshalb gezielte Schwerpunktkontrollen hinsichtlich Alkohol und Drogen im Straßenverkehr auch 2025 fortführen, aber auch im täglichen Dienst ein besonderes Augenmerk auf die Fahrtüchtigkeit der Verkehrsteilnehmer legen.

 

Verkehrsunfälle mit Pedelec und E-Scooter

Pedelecs (Definition: bei einem Pedelec handelt es sich um ein Fahrrad mit elektrischer Tretunterstützung; während dem Treten unterstützt der eingebaute Elektromotor, schaltet aber auch ab, wenn der Fahrende das Treten einstellt) und E-Scooter erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Dies spiegelt sich aber auch in den Unfallzahlen wider.

Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei 386 Verkehrsunfälle, bei denen ein Pedelec beteiligt war (2023: 300; 2020: 172; 2015: 23). Dabei wurden 395 Pedelec-Fahrer verletzt und zwei Menschen getötet. Dies bedeutet einen Anstieg um gut 28 % hinsichtlich der Gesamtzahl derartiger Verkehrsunfälle und um gut 33 % bei Verletzten im Vergleich zum Vorjahr.

Ein ähnlicher Trend ist auch hinsichtlich E-Scootern erkennbar. Im Jahr 2024 waren E-Scooter an 141 Verkehrsunfällen beteiligt (2023: 104; 2020: 50; 2015: 1). Dabei wurden 130 E-Scooter-Fahrer verletzt und ein Mensch getötet. Im Vergleich zum Vorjahr wurden hierbei 35 % mehr Verkehrsunfälle und 41 % mehr Verletzte registriert.

Auffallend ist, dass der Großteil aller Pedelec- bzw. E-Scooter-Fahrer sich bei einem Unfall verletzt haben (Anteil über 90 %). Ein Helm kann vor Verletzungen schützen. Dennoch nutzen nach wie vor viele Menschen keinen Fahrradhelm. Etwa jeder zweite Pedelec-Fahrer, der 2024 bei einem Verkehrsunfall verletzt wurde, trug keinen Fahrradhelm. Keiner der sechs getöteten Fahrrad- und Pedelecfahrer trug einen Helm.

Die Polizei appelliert deswegen, auf dem Fahrrad oder Pedelec stets einen Fahrradhelm zu tragen.

 

Verkehrsunfälle mit Kindern

Die Zahl an Verkehrsunfällen mit Kindern bleibt insgesamt auf einem ähnlichen Niveau. Es kam kein Kind im Straßenverkehr ums Leben. Dies sind sehr erfreuliche Zahlen und zeigt, wie wichtig und gut die Verkehrsprävention in Kindergärten und Schulen ist. Im vergangenen Jahr wurden über 8.600 Kinder in den Jugendverkehrsschulen in Nordschwaben ausgebildet. Wir werden auch weiterhin alles daransetzen, unsere jüngsten Verkehrsteilnehmer auf eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr gut vorzubereiten

 

Weitere Informationen

Die gesamte Verkehrslage - auch für die Regionen - sowie umfangreiche weitere Informationen zu nachstehenden Kernaussagen, den Entwicklungen, der Verkehrsüberwachung und der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit finden Sie unter

https://www.polizei.bayern.de/verkehr/statistik


Video- und Audiostatements Polizeivizepräsidenten Michael Riederer

Die Dateien stehen Medienvertretern zum Download und zur weiteren Verwendung zur Verfügung.
1. Wie haben sich Verkehrsunfälle im Jahr 2024 entwickelt?
2. Was waren im vergangenen Jahr die Hauptunfallursachen?
3. Welche Entwicklung erkennen Sie hinsichtlich Drogen im Straßenverkehr?
4. Zeichnet sich die Beliebtheit von Pedelec und E-Scooter auch bei der Verkehrsstatistik ab?
1. Wie haben sich Verkehrsunfälle im Jahr 2024 entwickelt?
2. Was waren im vergangenen Jahr die Hauptunfallursachen?
3. Welche Entwicklung erkennen Sie hinsichtlich Drogen im Straßenverkehr?
4. Zeichnet sich die Beliebtheit von Pedelec und E-Scooter auch bei der Verkehrsstatistik ab?
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