Seniorin fällt auf „Schockanruf“ herein – Kriminalpolizei bittet um Hinweise
KULMBACH. Dreiste Trickbetrüger erbeuteten am Dienstag in Kulmbach bei einer 89 Jahre alten Frau einen niedrigen vierstelligen Geldbetrag. Mit der perfiden Masche des sogenannten „Schockanrufs“ setzten die Täter ihr Opfer massiv unter Druck.
Gegen Mittag klingelte bei der Seniorin das Telefon. Am anderen Ende der Leitung meldeten sich vermeintliche Polizeibeamte und schilderten, ihre Tochter habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Um eine angeblich drohende Gefängnisstrafe abzuwenden, forderten die Anrufer die 89-Jährige auf, Bargeld bereitzuhalten. Den Betrag solle sie einem vermeintlichen Justizmitarbeiter des Amtsgerichts Kulmbach übergeben.
Stundenlang hielten die Betrüger den telefonischen Kontakt aufrecht und steigerten dabei kontinuierlich den psychischen Druck. Schließlich erschien gegen 20 Uhr ein bislang Unbekannter im Hopfenweg. Die Seniorin übergab dem angeblichen Abholer einen Umschlag mit Bargeld in Höhe eines niedrigen vierstelligen Betrages.
Kurz nach der Übergabe schöpfte die Frau Verdacht und setzte sich mit der Polizei in Verbindung. Nun ermittelt die Kriminalpolizei Bayreuth und bittet um Zeugenhinweise. Wer die Geldübergabe im Hopfenweg beobachtet hat oder verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge bemerkt hat, wird gebeten, sich unter der Tel.-Nr. 0921/5060 bei der Kripo Bayreuth zu melden.
Die oberfränkische Polizei gibt folgende wichtige Tipps, um sich vor sogenannten Schockanrufen zu schützen:
- Lassen Sie sich am Telefon nicht drängen und unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
- Seien Sie misstrauisch. Nennen Sie keine persönlichen Daten am Telefon.
- Spätestens bei Geldforderungen am Telefon das Gespräch sofort abbrechen.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte.
- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
- Rufen Sie Ihre Angehörigen unter der Ihnen bekannten Telefonnummer an.
- Beim geringsten Zweifel wählen Sie selbst den Notruf 110