Kanadier tödlich im Höllental verunglückt
GRAINAU. LKR. GARMISCH-PARTENKIRCHEN. Am späten Mittwochabend, 9. April 2025, kurz vor Mitternacht, wurde die Polizeiinspektion Garmisch-Partenkirchen von einer besorgten Vermieterin informiert, dass ein Feriengast von seiner geplanten Bergtour noch immer nicht zurückgekehrt wäre. Großangelegte Suchmaßnahmen der Alpinen Einsatzgruppe, der Bergwacht, auch mit Unterstützung der Polizeihubschrauberstaffel, führten tags darauf leider nur mehr zu dem leblos aufgefundenen Vermissten. Die Ermittlungen zur genauen Todesursache werden von Beamten der Alpinen Einsatzgruppe geführt.
Am 09.04.2025, kurz vor Mitternacht, meldete sich die besorgte Vermieterin einer Grainauer Ferienunterkunft bei der örtlich zuständigen PI GAP. Sie machte sich um ihren kanadischen Feriengast große Sorgen, da er bislang von seiner Bergtour nicht zurückgekommen war.
Am Vortag hatte sich dieser bei ihr über mögliche Ziele erkundigt. Dabei kamen der Stangensteig ins Höllental sowie der Kramergipfel ins Gespräch. Die Mitteilende warnte den jungen Studenten noch hinsichtlich der Gefahren durch Schneefelder und Steilheit im Bereich des Höllentals. Sie hatte richtigerweise zur einfacheren der beiden Touren geraten.
Gleich am Morgen des 10.04.2025 wurden die Alpine Einsatzgruppe der Grenzpolizei Murnau am Staffelsee sowie die zuständigen Bergwachtbereitschaften Grainau und Garmisch-Partenkirchen alarmiert. In zwei Suchbereichen aufgeteilt, wurde nicht nur fußläufig nach dem Studenten gesucht, auch mit Unterstützung der Polizeihubschrauberstaffel wurde aus der Luft in Augenschein genommen. Parallel verfolgte ein Personensuchhund der Zentralen Einsatzdienste der Polizei in Murnau die Fährte in Richtung Hammersbach. Schließlich konnte gegen 11:30 Uhr, nicht unweit der Höllentaleingangshütte, eine leblose männliche Person in sehr steilem und schneebedecktem Gelände aufgefunden werden. Nach dem Bohren von Fixpunkten und dem Abseilen der Notärztin konnte nur noch der Tod festgestellt werden.
Nach dem Rücktransport der Bergwacht Grainau und der Notärztin erfolgten die Unfallaufnahme und die Bergung aus dem recht gefährlichen Gelände durch die Alpinpolizei. Nach derzeitigem Stand ist von einem alleinbeteiligten Unfallgeschehen auszugehen. Die Ermittlungen dauern jedoch noch an.
Die Bergwachtbereitschaften Garmisch-Partenkirchen und Grainau sowie die Alpine Einsatzgruppe der Polizei weisen darauf hin, dass trotz frühlingshafter Temperaturen, vor allem nordseitig, im Schatten und in Rinnen noch immer mit Schneefeldern zu rechnen ist. Eine Überquerung solcher Bereiche ohne entsprechende Kenntnis und Ausrüstung ist mit erheblichen Gefahren verbunden.
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