Rating, Kinder- und Jugendschutz im Internet
Rating-Systeme ermöglichen den kontrollierten Zugang zum Internet. Es ist Aufgabe der Erziehungsberechtigten, Material von Minderjährigen fernzuhalten, das ihre sittliche Entwicklung gefährden kann. Möglichkeiten hierzu bieten Rating-Systeme und diverse Kontrollprogramme.
Eltern und Erzieher sehen einerseits die Vorteile des spielerischen Umgangs mit einem zukunftsträchtigen Massenmedium, die Möglichkeiten des Zugangs zu Wissensdatenbanken und des preiswerten weltweiten Erfahrungsaustauschs mit Gleichgesinnten. Andererseits befürchten sie schwere sittliche Schäden beim Betrachten pornografischer Bilder, Lesen extremistischer Texte oder Spielen rassistischer oder gewaltverherrlichender Programme.
Weltweit ermöglicht das Internet den Zugang zu Millionen von Webseiten. Täglich kommen tausende hinzu. Eine staatliche Kontrolle der Webinhalte ist in Anbetracht dieser Informationsflut und unterschiedlicher moralischer und ethischer Standpunkte in den Ländern dieser Erde rechtlich wie technisch kaum durchführbar.
Werden durch die Verbreitung von Informationen im Internet deutsche Strafgesetze verletzt, sorgen Polizei und Staatsanwaltschaft für die Strafverfolgung. Eine Verurteilung des Verantwortlichen wirkt sicherlich auch abschreckend; - verhindert werden können Straftaten alleine durch eine effektive Strafverfolgung allerdings nicht.
Fragen und Antworten über den sicheren Umgang mit dem Internet
Mein Sohn hat einen Internet-Anschluss. Wie kann ich verhindern, dass er mit pornografischen oder sonst jugendgefährdenden Inhalten konfrontiert wird?
Softwarefirmen und Elterninitiativen haben den Industriestandard PICS (Platform for Internet Content Selection) zur Bewertung von Web-Inhalten entwickelt.
Unterschiedliche Klassifizierungssysteme, sog. Rating-Systeme ermöglichen die Bewertung von Web-Inhalten nach Kriterien wie Sexualität, Nacktheit, sprachlichem Ausdruck und Gewalt. Moderne Browser und eine ganze Reihe von Kontrollsoftware unterstützen bereits heute diese Rating-Systeme und ermöglichen so eine alters- und entwicklungsgerechte Auswahl von Web-Seiten.
Eltern und Erzieher müssen allerdings die notwendigen Einstellungen in den Programmen vornehmen und beim Einsatz der Kontrollsoftware für eine regelmäßige Aktualisierung der Datenbanken mit verbotenen (Schwarze Liste) oder erlaubten (Weiße Liste) Inhalten sorgen. Für den Update fallen zudem regelmäßig Gebühren an. Der Provider CompuServe bietet seinen Mitgliedern für ein Jahr das Werkzeug Cyber Patrol kostenlos an. Mit diesem Programm kann der Zugang zum Internet für Minderjährige altersgerecht geregelt werden.
Wie erfahre ich, ob ein Computerspiel für meine Kinder geeignet ist?
Im Internet gibt es Software-Titel, die nach den Kriterien Sex, Violence und Language bewertet sind. Neuerscheinungen werden regelmäßig in Fachzeitschriften vorgestellt. Alters- und entwicklungsabhängige Empfehlungen werden dort allerdings meist nicht gegeben.
Gibt es allgemeingültige Empfehlungen für die Nutzung des Internet durch Kinder und Jugendliche?
- Mit Kindern und Jugendlichen ist der zeitliche und inhaltliche Umfang der Nutzung abzustimmen. Kontrolleinrichtungen in den Browsern sollten genutzt werden. Vor allem bei Kindern sollte Kontrollsoftware den Umfang der Nutzung regeln.
- Mit Kindern und Jugendlichen ist über die möglichen Gefährdungen zu sprechen. Ihnen soll das Gefühl vermittelt werden, daß sie mit all ihren Problemen jederzeit ein offenes Ohr finden.
- Name, Adressen, Telefonnummern und sonstige persönliche Angaben wie Bankverbindungen oder Kreditkartendaten der Eltern, dürfen nicht weitergegeben werden. Dies gilt auch für Fotos.
- Online-Verabredungen dürfen nur mit Zustimmung der Eltern getroffen werden.
Kann ich im Internet bedenkenlos mit meiner Kreditkarte bezahlen?
Kreditkarteninformationen sollten nicht unverschlüsselt versendet werden. Zur Verschlüsselung können Features verschiedener Internet-Browser oder Verschlüsselungsprogramme genutzt werden.