1. Geschichtliche Entwicklung
Die Polizeidienststelle in Wörth a.d. Donau hat bereits mehrere Organisationsänderungen erfahren. Ab 1945, zu Beginn der Nachkriegszeit, waren, wie überall in Bayern, auch im östlichen Landkreis Regensburg „Polizeiposten“ die üblichen Basisdienststellen. So auch in Wörth a.d. Donau. Die Beamten sorgten damals noch überwiegend zu Fuß oder mit dem Fahrrad, vereinzelt auch motorisiert, für Sicherheit und Ordnung. Die einzelnen Posten wiesen eine Stärke von drei bis fünf Gendarmen auf.

1961 erfolgte die Auflösung dieser Polizeiposten und die Dienststelle in Wörth wurde zum 01.04.61 zur „Landpolizeinebenstelle“ umfunktioniert. Zu diesem Datum leisteten in Wörth a.d. Donau 7 Beamte Dienst, alle im Tagdienst. 5 von ihnen wohnten zusammen mit ihren Familien im Dienstgebäude. Abwechselnd hatte einer von ihnen nach Dienstende noch Telefondienst zu leisten.

Später wurde kurzfristig die Bezeichnung „Landespolizeiposten“ eingeführt. Ab 01.07.1973 ergab sich eine weitere Umbenennung und die Dienststelle hieß nun "Landespolizeistation". Seit 01.04.1976 spricht man von der „Polizeiinspektion“ Wörth a.d. Donau. Diese Bezeichnung hat bis heute Bestand. 26 Beamte gehörten zu dieser Zeit zur PI Wörth a.d. Donau.


2. Dienstgebäude

Der Polizeiposten Wörth a.d. Donau war seit Gründung im Jahr 1945 auf dem Petersplatz in Wörth untergebracht. 1961 erfolgte gleichzeitig mit der Umbenennung in Landespolizeinebenstelle der Umzug in das Gebäude des ehemaligen Amtsgerichts Wörth mit der postalischen Anschrift Regensburger Str. 13 und wird bis heute von der Polizeiinspektion Wörth a.d. Donau genutzt.

Der Bau des heutigen Dienstgebäudes der PI Wörth a.d. Donau begann im Jahr 1938. Nach Fertigstellung befand sich von 1939 - 1959 das Amtsgericht Wörth a.d. Donau in diesem Gebäude. Im Jahre 1959 wurde das AG Wörth a.d. Donau trotz energischer Proteste des damaligen Stadtrates und einer lautstarken Demonstration der Bevölkerung aufgelöst.

Zwischen 1992 und 1994 wurde das Gebäude innen funktionsgerecht umgebaut und renoviert. Das Raumangebot im Gebäude umfasst ca. 570 m² verteilt auf Erdgeschoss und 1. Obergeschoss. Das Grundstück der PI Wörth a.d. Donau hat eine Größe von insgesamt 3581 m².

Eine Besonderheit an diesem Dienststellengebäude ist, dass sich seit 1961 darin nicht nur Diensträume, sondern auch Wohnungen befinden. Waren es anfangs Wohnungen für Polizeibeamte, so ist bis heute noch eine Privatwohnung im 1. OG unter dieser Adresse vorhanden. 

3. Lage und Ausdehnung

Der Dienstbereich der PI Wörth a.d. Donau liegt im süd-/östlichen Teil des Landkreises Regensburg und grenzt an die Landkreise Cham sowie Straubing-Bogen (zugleich Regierungsbezirksgrenze zu Niederbayern). Er erstreckt sich dabei auf eine Gesamtfläche von ca. 342,36 km² mit einer Ausdehnung in Ost-/Westrichtung von 22 km Luftlinie, in Nord-/Südrichtung 32 km.

Die Donau teilt den Dienststellenbereich in 2 nahezu gleich große Hälften. Nördlich des ca. 25 km langen Donauabschnitts zeigt sich eine starke Zersiedelung in Weiler und Einöden im hügeligen sogenannten Vorwaldgebiet. Der flache südliche Abschnitt umfasst vorwiegend die Donauauen und das Laabertal.

Ein Überqueren der Donau ist nur über die Staatsstraßen 2145 zwischen Sarching und Donaustauf sowie 2146 zwischen Wiesent und der B 8 möglich. Zudem führt die BAB 3 zwischen den Anschlussstellen Rosenhof und Wörth/Wiesent über die Donau.


4. Gemeinden

Im Zuständigkeitsbereich der PI Wörth an der Donau befinden sich die Stadt Wörth an der Donau, die Gemeinden Altenthann, Aufhausen, Bach an der Donau, Brennberg, Mötzing, Pfatter, Riekofen, Sünching und Wiesent, der Markt Donaus-tauf sowie die gemeindefreien Gebiete Forstmühler Forst und Kreuther Forst. Die Gesamt- einwohnerzahl beträgt ca. 26.000.

Die Gemeinden
• Altenthann, Bach a.d. Donau und Donaustauf*
• Aufhausen, Mötzing, Riekofen und Sünching*
• Brennberg und Wörth a.d. Donau*
gehören jeweils einer Verwaltungsgemeinschaft (* = Sitz der VG) an. Pfatter und Wiesent bilden selbständige Gemeinden.


5. Besondere Örtlichkeiten

Östlich von Donaustauf ist mit der „Walhalla“ ein an einem Südhang zur Donau hin liegendes, kulturell bedeutsames Bauwerk zu betreuen. Das gesamte Areal umfasst 37 Hektar und ist nicht eingezäunt. Regelmäßig finden dort Ausstellungen mit hochkarätigen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft statt.
Sie ist aufgrund der herrlichen Aussicht über die Donauebene ein beliebtes Ausflugsziel. Die Walhalla ist darüber hinaus Treffpunkt für private Feiern und Veranstaltungen, die nicht immer störungsfrei verlaufen. Rechtsradikale haben den Ruhmestempel von Ludwig I. schon mehrfach mit rechtsgerichteten und ausländerfeindlichen Parolen beschmiert.

Im Bereich der Gemeinde Wiesent befindet sich der Nepal-Himalaya-Pavillon. Er wurde für die EXPO-2000 in Hannover aufgebaut und von Juni - Oktober 2000 von über 3,5 Millionen Menschen besucht. Nach der Expo-2000 wurde er in Einzelteile zerlegt und in Wiesent auf einem ca. 5 Hektar großen, eingezäunten Areal wieder aufgebaut. Seit Juli 2003 ist er hier wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Eintrittsgelder werden ausschließlich an die Stiftung „Wasser für die Welt“ ab-geführt.

Eingerahmt von den Flussläufen in Bach a.d. Donau, nahe des fürstlichen Parks, befindet sich verborgen unter der Erde das Historische Schmucksteinbergwerk „Silberschacht“. Die Führung in historisch nachempfundener Bergmannskleidung ermöglicht Einblicke in die älteste Technik der Menschheit. Das seit über 500 Jahren existierende Bergwerk baute seine anfängliche Suche nach Silber auf Schmuckstein aus, bis es schließlich zum Schaubergwerk umgestaltet wurde.

In der Nähe der Ortschaft Griesau, Gemeindebereich Pfatter, befindet sich der Flugplatz Griesau. Auf der 485 m langen und 30 m breiten Rollbahn starten und landen Kleinflugzeuge, Ultraleichtflugzeuge, Motorsegler und Segelflugzeuge.

Krankenhäuser gibt es in Wörth a.d. Donau und in Donaustauf, Seniorenheime in Wörth a.d. Donau und in Sünching. In Donaustauf hat das sog. „Eden-Reha“ sein Zuhause. Der Gründer und Inhaber dieser Praxis für Physiotherapie ist Klaus Eder, der u.a. die deutsche Fußballnationalmannschaft sowie Spitzensportler aus aller Welt betreut.

Erwähnenswert ist weiterhin noch das Schloss Wörth an der Donau, das auf einem Berg mitten in der Ortschaft liegt. Das mächtige Schloss im Renaissancestil ist vollständig erhalten und zählt zu den größten Schlössern in Ostbayern. Seine Entstehung geht vermutlich auf eine „Fliehburg“ im 10. Jahrhundert zurück. In einer Urkunde wurde das Schloss jedoch erstmalig 1264 erwähnt.


6. Veranstaltungen

Im Verlauf eines Jahres finden im Dienstbereich der PI Wörth a.d. Donau regelmäßig diverse Veranstaltungen statt, die polizeilich zu betreuen sind. In Sünching wird der Kleintiermarkt, der sog. „Taubenmarkt“, abgehalten, in Donaustauf findet ein regelmäßiger Flohmarkt statt. Jährlich, Ende August und Anfang September, veranstalten die Gemeinden Aufhausen und Sünching ihre traditionellen Volksfeste „Bartholomäusmarkt“ und „Sünchinger Markt“. Daneben gibt es zahlreiche andere Veranstaltungen wie Vereinsfeste oder Fahnenweihen.

Auch zahlreiche Sportveranstaltungen gibt es im Bereich der PI Wörth a.d. Donau. Hierbei wären vor allem der Challenge (Triathlon), der Arber-Radmarathon und der Landkreislauf zu erwähnen. Die Fußballmannschaft des SV Donaustauf ist als höchstklassiger Verein 2016 in die Landesliga aufgestiegen.