12. Mai 1972 - Anschlag auf das BLKA
Autoteile fliegen durch die Luft, Scheiben der Bürofenster zerspringen. Um 14.25 Uhr detonierte eine Autobombe auf dem öffentlich zugänglichen Parkplatz im Innenhof des Bayerischen Landeskriminalamtes in der Maillingerstraße. Die Ermittlungen ergaben, dass etwa zwei Stunden zuvor zwei Männer einen hellblauen Ford 17M auf dem Parkplatz abgestellt hatten. Das Auto war wiederum zwei Wochen davor in Ulm gestohlen worden. Die beiden Männer stiegen anschließend in einen wartenden Pkw, gefahren von einer Frau.

Bei dem Anschlag wurden 60 Autos zerstört, durch viel Glück kam es nur zu geringem Personenschaden. Drei Mitarbeiter der Behörde wurden leicht verletzt. Denn genau 13 Minuten vorher war bei der danebenliegenden Landesbesoldungsstelle ein anonymer Anruf eingegangen: "Los, verschwindet, räumt das Haus!", hatte die Anruferin gesagt. "Gleich geht das Landeskriminalamt in die Luft."
In einem Bekennerschreiben, das auch den wenige Stunden zuvor durchgeführten Anschlag auf die Polizeidirektion Augsburg beinhaltete, bekannte sich das "Kommando Thomas Weisbecker" zu dem Attentat. Mitglieder der Roten Armee Fraktion (RAF) wollten damit ihr am 2. März 1972 in Augsburg getötetes Mitglied rächen.

"Ein Wunder, dass wir alle noch leben!", so der damalige Präsident des Landeskriminalamtes, Eduard Kraus. Für die Taten wurden die RAF-Terroristen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe verurteilt. Jedoch konnte das Urteil nie vollstreckt werden, sie begingen Suizid.